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"Jedes Volk existiert solange auf der irdischen Ebene, bis es seine Aufgabe gelöst hat. Einzelne können scheitern, doch ein Volk nie."
Rudolf Steiner

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Mittwoch, 31. August 2011

Staaten im Wandel - Irland

Im äußersten Westen Europas liegt eine Insel mit einem stolzen und freiheitsliebenden Volk. Beharrlich hat es über die Jahrhunderte dem Wetter und verschiedenen Eroberern getrotzt. Und so kennen sie in Sachen eigenes Territorium auch keinen Spaß.

Die ersten Kelten wanderten etwa 600 v.Chr. aus Frankreich ein, und der keltische Einfluß verband sich mit der irischen Naturreligion. Die Sonne wurde als höchste Gottheit gesehen, und sie lebten in vielen ver- schiedenen Clans. Es gab mehr als 150 kleine Königreiche (Túath) auf der Insel, wobei dem Kleinkönig (Rí/Ré) der König einer Provinz (Rì Ruireg) übergeordnet war, über dem der Hochkönig (Ard-Rí) stand. Sowohl Stammesfürsten als auch Druiden und Barden hatten großen Einfluß. Obwohl alle Clans unabhängig waren, wurde Tara als gemeinsame Hauptstadt anerkannt. Das alte Rom hatte außer sporadischem Handel kaum Einfluß auf  'Hibernia', und so erfolgte die Christianisierung erst ab dem 5. Jahrhundert. Hier begann das irische Hochkönigtum, das sehr auf Autonomie achtete, und die folgenden 3 Jahrhunderte gelten als Blütezeit, in denen irische Bildung und Kultur in Europa bekannt wurden, und es entstand eine eigenständige keltische Kirche.

Ende des 8. Jahrhunderts nahmen dann Wikinger starken Einfluß durch Überfälle und eigene Siedlungen, konnten sich jedoch als Machtfaktor nicht halten, aber hinterließen auch ihre kulturellen Spuren. Ende des 10. Jahrhunderts besiegte der Hochkönig Brian Boru die Wikinger, und es kehrten 150 Jahre des Friedens ein, mit einer Fülle an kultureller Entwicklung im romanischen und später gotischen Stil. Eine Invasion der Anglo-Normannen unter Heinrich II. 1169 beendete diese Idylle.


Der englische Einfluß begann, wobei der Westen Irlands weitgehend autark blieb. Im 13. und 14. Jahrhundert gab es mehrere Erhebungen gegen die englische Oberhoheit, die an Macht verloren durch die Kriege mit Frankreich. Doch 1541 wurde Irland unter Heinrich VIII. direkt der britischen Krone unterstellt. Dieser trennte sich bekanntlich vom Katholizismus und forderte dies auch von den Iren – doch diese blieben hartnäckig ihrem katholischen Glauben treu. Dann wurden Briten angesiedelt unter militärischen Maßnahmen, was zu großen Aufständen der Iren über Jahrzehnte führte, in denen sie einen regelrechten Guerillakrieg entwickelten, der 1583 von englischen Truppen niedergeschlagen wurde. Erst Hugh O'Neill, 2. Earl of Tyrone gelang es, die Clans zu einen und die Briten 1595-98 zweimal vernichtend zu schlagen.

Königin Elizabeth I. setzte 1600 Lord Mountjoy als Gouverneur ein, und dieser sorgte für die Vernichtung der Ernte und ließ die Viehherden beschlagnahmen, was zu einer beispiellosen Hungersnot führte. O'Neill erhielt zwar die Unterstützung spanischer Truppen, doch sie wurden von den Briten besiegt. Jacob I. Stuart ließ dann anglikanische Engländer und pres- byterianische Schotten in Irland siedeln, und dies war der Beginn von Glaubenskonflikten, die bis heute andauern. Der nächste König Englands Charles I. geriet in Konflikt mit seinem eigenen Parlament, indem die Puritaner vorherrschten, welche absolute Gegner des Katholizismus waren. Da die Iren sich dadurch unter Druck gesetzt fühlten, erhoben sie sich zu einem Aufstand, und richteten ein Blutbad unter den englischen Siedlern an. Danach gründeten sie die Confederation of Kilkenny, und strebten ein katholisches, unabhängiges Königreich an.

Inzwischen wurde Charles I. hingerichtet, und sein puritani- scher Gegner Oliver Cromwell erlangte die Macht. Dieser führte 1649 einen Straffeldzug gegen das aufrührerische Ir- land, was darin gipfelte, daß die ganze Stadt Drogheda zerstört wurde, und all ihre Bewohner getötet oder verschleppt wur- den, und zwar als Sklaven in die Karibik. Die anderen Grund- besitzer Irlands wurden enteig- net, und Cromwell bezahlte seine englischen Truppen mit irischem Landbesitz – so waren viele Iren gezwungen, ihr Leben als Outlaws zu fristen, zumal sie auch nur noch westlich des Shannons siedeln durften. Das ging so weiter, denn auch unter Charles II. Stuart wurde den Iren der Handel mit anderen Ländern außer England untersagt, was die Wirtschaft schwer traf. Die nächsten Spannungen entstanden durch Jacob II. als bekennender Katholik, der von seinem protestantischen Schwiegersohn William III. abgelöst wurde und Zuflucht und Unterstützung bei den Iren erbat. So entschloß sich William zu einem Feldzug gegen die irischen 'Jakobiten', den er 1690 gewann, und er erließ Gesetze, die die Iren völlig entmachteten. 100 Jahre später half Napoleon den Iren durch Truppen, aber auch sie wurden abermals geschlagen. So wurde Irland 1801 durch den Act of Union dem Königreich Großbritannien angeschlossen.

Mitte des 19. Jahrhunderts lösten Kartoffel-Mißernten eine große Hungersnot aus, und die britische Regierung half praktisch nicht: es gab 2,5 Millionen Tote. Danach erstarkte die irische Unabhängigkeitsbewegung erneut. Aber erst 1914 gestand das britische Unterhaus den Iren eine eigene Verfassung zu. Durch den ersten Weltkrieg verschoben, erlangte Irland dann 1921 endlich seine Unabhängigkeit.

Ich erzähle das so ausführlich, damit die Ursachen klarer werden, warum die Iren auch im 20. Jahrhundert noch so erbittert gegen die Protestanten kämpften. Denn hier sind eindeutig karmische Gründe für diese Kämpfe zuständig.

Irland Unabhängigkeit
Der absteigende Mondknoten im Widder in 8 erzählt von kriegerischer Vergangenheit, bei der die Iren jedoch hauptsächlich die Leidtragenden waren, was mit unglaublichem Verrat und Schmerz verbunden war (Süd- knoten Konj. Sedna, Nessus + Chiron). Sie waren dabei der Dominanz und Unterdrückung eines Landes in unmittelbarer Umgebung ausgeliefert (Pluto H3 in 10), welches knallhart und unbarmherzig Land wie auch Nahrung für sich beanspruchte und vor Gewalt nicht zurückschreckte (Pluto Qu. Saturn + Mars). Es gab Grenzüber- schreitungen jeglicher Art, wobei auch die ursprüngliche irische Baukunst zu großen Teilen zerstört wurde, was ein Gefühl von ständiger Bedrohung hinterließ. Vor allem aber war es ein Angriff auf die Gestalthaftigkeit Irlands, auf die ganz natürliche Lebensweise der Clans, die sich selbst regulierten.

Die frühere Zerstörungswut der Besatzer, von der man hier durchaus sprechen kann, richtete sich hauptsächlich gegen den natürlichen Glauben an die Göttin (Pluto Qu. + Mars Konj. Ceres), die vernichtet werden sollte. Die ursprüngliche Naturreligion (Stier in 9), die hier auch reichliche Priesterschaft hatte (Vesta im Stier in 9), mußte sich den Gegebenheiten anpassen (Orcus in 9). Der Glaube geriet sozusagen in Gefangenschaft (Venus H9 im Skorpion) – in protestantische UND katholische – und steht in krassem Gegensatz zum Bedürfnis nach Freiheit und Eigen- ständigkeit des Volkes, speziell der Frauen (Mond im Wassermann Konj. Lilith Qu. Venus). Die Sonne im Schützen repräsentiert hier das Wiederfinden eines optimistischen Glaubens an sich selbst (Jupiter H4 in 2), an das Empfinden der Wahrheit, die auf natürliche Weise zu sich selbst und der eigenen Natur zurückfindet (Sonne H12 in 4). Diese verbindet sich mit dem Bewußtsein des Vertrauens an das göttliche Prinzip des Lebens (Sonne Trigon Neptun H7) und vertraut seiner Heilung (Sonne Trigon Chiron).

Killarney National Park
Übertragen auf die heutige Zeit wäre zu bemerken, daß die angebliche Unabhängig- keit Irlands in Wirklichkeit keine ist. So dürfte immer noch eine übergeordnete Macht das Sagen haben, welche die wunderbaren Fähigkeiten der Iren unter- drückt (Pluto Qu. Jupiter), stattdessen werden Gefühle 'geschluckt', nicht heraus ge- lassen (H5 Saturn in 2). Das Volk hat in Jahrhunderten gelernt, sich anzupassen (Mond H11 in 6), was es aber gar nicht darf (Uranus H6 in 6), denn es müßte ausbrechen aus der Anpassung, damit es zu seinen Wurzeln zurück kann, und um sein wertvolles Potential zu schützen.

In den 80ern liefen die größten Aktivitäten der IRA, welche die Auseinandersetzungen zwischen den Religionen verstärkten (Pluto transit über das große Quadrat in der Waage) – das Drama geschah abermals. So entwickelten die Iren aufgrund all der Angriffe auch eine gewisse Sturheit und Hartnäckigkeit in der Denkhaltung (Pluto H3 Qu. Saturn). Leider hat sich diese nicht durchgesetzt, als es am Nötigsten war, nämlich bei der 2. Abstimmung zum Lissabonvertrag, die an sich schon eine Farce war, weil die erste hätte genügen müssen. Heute wird die Macht von der EU genauso erbarmungslos ausgeübt, wie früher von den Engländern.

Es wäre jetzt an der Zeit, in die Verantwortung zu gehen für eine neue Eigenständigkeit, für die nationalen Bedürfnisse und eine finanzielle Selbstverwaltung. Ebenso sollten die Iren sich trauen, mal alles herauszulassen, was sie denken und fühlen – es wird eine Menge sein (Saturn H5 in 2, transit Nordknoten). Doch solange die Herrschaften in Brüssel regieren, dürfte dies schwierig sein. Die Veränderungen kommen, wenn Uranus das große Quadrat überläuft, was bei der Menge an Waage-Planeten recht lange dauert. Momentan zeigen sich all die Unvereinbarkeiten (Uranus Opp. Saturn), die im April/Mai 2012 zu einem Bruch mit der bisherigen Anpassung führen dürften. Der Ausstieg aus den bisherigen Macht- verhältnissen wird sich über das Jahr 2013 erstrecken; danach sind aber noch einige 'Grabenkämpfe' zu erwarten, bis die Iren zu einer inneren Neuordnung finden können, was bis etwa 2016 dauern dürfte.

Es gibt viel zu heilen für euch: all die alten Wunden möchten ans Licht und bedürfen der Vergebung, damit ihr den inneren Frieden wiederfinden könnt, der allein in eurem stolzen aber auch großmütigen Herzen zu finden ist.