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"Jedes Volk existiert solange auf der irdischen Ebene, bis es seine Aufgabe gelöst hat. Einzelne können scheitern, doch ein Volk nie."
Rudolf Steiner

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Dienstag, 1. November 2011

Inanna's Abstieg in die Unterwelt

Vergebung und Mitgefühl sind die Eigenschaften, die uns den Weg aus unseren Irrwegen zeigen, und es sind die Eigenschaften der weiblichen Seite Gottes. Diese ist über viele Jahrtausende verleugnet worden, was die Spaltung der Geschlechter zur Folge hatte, unter der wir heute noch leiden.

Inanna
Die Göttin ist in unserem Bewußtsein zum Mythos ver- kümmert, doch hinterließ sie ihre Spuren. Sie ist in jedem von uns zu finden, als tiefe Erinnerung an ihr Wirken in Liebe für die Menschen und die Erde, aber auch in men- schlich definiertem Leid. Und sie hinterließ uns jede Menge Geschichten, um Zugang zu einem ihrer Teilaspekte zu finden. Eine davon möchte ich euch gerne beschreiben, diese Geschichte ist ein heiliger Einweihungsweg, den wir ge- hen können, um wieder ganz und heil zu werden.

Die Göttin Inanna ist eine sumerische Göttin, und man- che Quellen* behaupten, sie kam von den Plejaden. Sie wurde häufig erwähnt im Gilgamesch-Epos, und es wurden auch 3000 Jahre alte Schrifttafeln gefunden, die ihre Geschichte enthalten. Inanna erzählt uns den ältesten Auferstehungsmythos, der uns überliefert ist.

*** Mit Legesystem für Tarot-Karten ***


Inanna ist die Göttin des Himmels und der Erde. Sie entschließt sich, in die Unterwelt zu gehen, da 'ihr Herz verlangte aus himmlischer Höhe nach der Erde tiefstem Grund'. Als Vorsichtsmaßnahme unterweist sie Ninshubur, ihre weibliche Vertraute, die Götterväter um Hilfe zu bitten, falls sie nicht binnen drei Tagen zurückkehre. Am Tor zur Unterwelt muß Inanna ihre Absicht erklären.

Inannas Abstieg
Der Torhüter benachrichtigt Inannas Schwester Ereshkigal, die Königin des Großen Unten, daß Inanna um Einlaß in das Land ohne Wiederkehr bitte. Ereshkigal reagiert mit Zorn und verlangt, daß Inanna 'nackt und gebeugt' zu ihr gebracht werde. Sie muß beim Abstieg siebenmal etwas ablegen, was ihr lieb ist: ihre Kleider, ihren Schmuck, ihre Haare, ihren Stolz, ihre Wünsche, ihre Krone und ihre Macht. Unten angekommen, tötet Ereshkigal sie mit ihrem Blick.

Inzwischen schlägt Ninshubur auf der Erde Alarm, doch Inannas Vater verweigert seine Einmischung in die Gesetze der Unterwelt. Schließlich hört Enki, der Gott des Wassers und der Weisheit, Ninshuburs Klage und rettet Inanna, indem er ihr das Wasser des Lebens zu trinken gibt. Zurück in ihrem Königreich, muß Inanna für ihre Wiederkehr ein Opfer bringen, und wählt dafür Dumuzi, ihren Geliebten, der inzwischen ihren Thron besetzte.
*
Daß es Inannas Herz aus himmlischer Höhe nach der Erde tiefstem Grund verlangte, ist eine Parabel darauf, daß wir uns nicht vollständig fühlen können, solange wir nicht auf den Grund unserer Seele geschaut und unsere Schatten integriert haben. Ninshubur, Inannas weibliche Vertraute, ist unser eigenes Vertrauen in die weibliche Schutzkraft, und Inannas Schwester Ereshkigal symbolisiert unsere tiefsten Schatten: all unsere Ängste, unseren Schmerz, unsere Trauer. Auf dem Weg nach unten muß Inanna alles loslassen, was ihr lieb ist: wir müssen unsere Wünsche, unseren Stolz und unser Ego hinter uns lassen, und 'nackt und gebeugt', also in Echtheit und wahrer Demut vor unsere Schatten treten. Dort, wo Inanna stirbt, stirbt nur unser altes, unechtes Ich. 

Inanna und Ereshkigal
Der Umstand, daß Inannas Vater seine Hilfe verweigert, ist etwas, was viele Frauen und  Männer aus eigener Erfahrung nur allzu gut kennen: vom Vater verraten und im Stich gelassen zu werden. Der Vater symbolisiert hier über- holte traditionelle Regeln und Gesetze, die verabschiedet wer- den müssen, um der Wahrheit neuen Platz zu geben. Hierzu gibt es viel Parallelliteratur mit ähnlichem Inhalt: Iphigenie, vom Vater verraten, wird von der Göt- tin Artemis gerettet. Im Grimm-Märchen 'das Mädchen ohne Hände' opfert sich die Tochter für den Vater. Und die Inuit-Göttin Sedna wird von ihrem Vater ins Meer geworfen, wo sie ertrinken muß. All diese Geschichten machen uns deutlich, daß wir uns im Endeffekt nicht mehr auf den Schutz des Vaters – das heißt auf patriarchale Gesetze – allein verlassen können, da sie ohne Liebe zerstörerisch wirken.

Nun, Inanna hat ihre Schatten angenommen und wird vom Wassergott Enki gerettet: sie begibt sich in den Fluß des Lebens zurück, sein Wasser macht sie wieder lebendig – wir können also auf unsere Gefühle vertrauen, wenn wir unserer Liebe und unserer Freude folgen, kehrt auch unsere Lebendigkeit wieder zurück. Ausgestattet mit der vollen eigenen Kraft und Integrität, schickt Inanna Dumuzi in die Unterwelt, der sich auf ihrem Thron breit gemacht hat. Wir können also, wenn wir in unsere ganze Kraft und Eigenidentität gehen, sehr klare Entscheidungen treffen, was wir wollen, und was wir nicht mehr wollen.

Die Göttin hinterließ uns vor 3000 Jahren Inannas Geschichte, um uns heute Hinweise zu geben, wieder heil und ganz zu werden. Ist das nicht großartig? Sie wünscht sich, daß wir nicht nur unsere eigene Autorität anerkennen, sondern über uns selbst hinauswachsen, indem wir in unsere Eigenermächtigung gehen. Um Ihre Vergebung brauchen wir uns nicht sorgen, nur um die unsrige. Sie ist Deine Kraft, Dein Vertrauen, Deine Geborgenheit und Deine Liebe.
*
Legesystem Inanna's Abstieg
Dies war ein Ausschnitt aus meinem Buch, Kapitel 8, in dem es ums Loslassen geht. Wer diesen Einweihungsweg noch nicht kennt, kann ihn auch heute noch gehen. Wir können uns zB die persönliche Thematik bildhaft sichtbar machen, indem wir Inanna's Weg nutzen, und für die einzelnen Stationen Tarot-Karten ziehen; dies funktioniert nur mit Tarot, eben weil diese Karten auch entsprechende Entwicklung auf- zeigen. Allerdings ist diese Legung nichts für Anfänger; wer sich damit unsicher fühlt, kann eine Freundin bitten zu helfen, die sich mit Tarot auskennt. Bei dieser Legung geht es um die zentrale Frage:
Was ist mein Schattenthema, das integriert werden will?
Was sollte ich dafür alles loslassen? Welche helfenden Kräfte stehen mir zur Verfügung? Welches Opfer muß ich dafür bringen? Wie sieht meine erneuerte Identität aus?

Zuerst werden die großen Arkana von den kleinen Arkana getrennt – also die 22 Hauptkarten kommen auf einen Stapel, die restlichen auf den anderen. Beide Stapel werden extra gemischt. Auf dem Legebild seht ihr, daß es Kartenpositionen mit arabischen Zahlen gibt: diese werden aus den kleinen Arkana gezogen. Die Positionen mit den römischen Ziffern werden aus den 22 Hauptkarten gezogen. Dazu breitet ihr die Karten im Fächer aus, konzentriert euch auf die Frage und zieht die Karten mit der linken Hand.

Die Bedeutung der einzelnen Positionen:
I   - der Ist-Zustand, die vermeintliche Lichtseite, die aber erst durch die Begegnung und Annahme der Schattenseite (X) ganz und heil wird.
2   - Der Empfang am Tor der Unterwelt.
3 – 9  - Die Werte, Verhaltensweisen, Angewohnheiten, Wünsche, Vorstellungen etc., die aufgegeben werden müssen (wenn an diesen Stellen Könige und Königinnen auftauchen, heißt das, daß sich der Fragende vom Einfluß dieser Personen lösen muß).
X   - Die Schattenseite, die es zu erlösen gilt, die dunkle Schwester, das schwarze Gold, das gehoben werden soll, die Kraft vor der man Angst hat.

Das Zusammentreffen von Inanna (I) und Ereschkigal (X) bedeutet den Tod der alten Ich-Identifikation.

11  - Die helfende Kraft, der Verbündete in der Oberwelt.
XII  - Die erste belebende Kraft, die Speise des Lebens.
XIII  - Die zweite belebende Kraft, das Wasser des Lebens.
XIV  - Die neu gewonnene Identität nach erfolgreicher Integration des Schattens.
15   - Das Opfer, genauer das, worauf vorübergehend verzichtet werden muß. Dumuzi ist der Frühlingsgott, der jedes Jahr im Herbst geopfert und im Frühling neu geboren wird.

Der wichtigste Schlüssel bei dieser Deutung liegt in den Positionen I, X und XIV, die den Wandel unserer Persönlichkeit zeigen, der sich ergibt, wenn wir die Schattenseite inte- grieren. Zuerst gilt es zu verstehen, warum Karte I die Karte X braucht, um vollständiger zu werden. Diese größere Vollständigkeit zeigt sich in Karte XIV, als Vereinigung der bisherigen Gegensätze.

Dann betrachtet den Weg nach unten, 3 – 9, diese Karten zeigen alles Loszulassende, egal ob sie positiv oder negativ scheinen. So bedeuten hier etwa die 5 Kelche, daß die Trauer losgelassen werden soll; 10 Stäbe würden bedeuten, daß die Kraft nicht mehr unterdrückt werden darf.

Der Aufstieg (*_*) ist in den Karten 11 – XIV zu sehen. Bei der Karte 15 handelt es sich meist nicht um ein schwer zu erbringendes Opfer, sondern oftmals um einen Akt der Erleichterung.

Diese Legung kann man natürlich nicht allzu oft machen; sie beinhaltet ja ein großes Thema, das mehr grundsätzlich richtungsweisend ist. Nicht immer sind alle Karten sofort zu verstehen, dann laßt euch Zeit damit, bis sie inhaltlich klarer werden. Allein durch die Beschäftigung damit werden euch die Antworten schon entgegen kommen.

Der Prozeß, der hier durchlaufen wird – und der durch die Karten durchaus angestoßen werden kann – ist die Transformation des plutonischen Schattens, die von uns verlangt, wirklich tief in uns hinabzuschauen, wovor wir Angst haben. Es gilt, an dieser Stelle sehr ehrlich zu sein, und das bisher Ungeliebte zu umarmen und liebevoll anzu- nehmen – und damit verliert es seine Macht über uns. Es wird dadurch bisher gebundene Kraft frei, die uns, wie Phönix aus der Asche, neu aufsteigen läßt, wie die Sonne, die sich nach langer Nacht endlich am Himmel zeigt.

Ich wünsche euch viel Freude damit, und vielleicht mögt ihr ja über eure Erfahrungen berichten.


V. S. Ferguson, „Inanna's Rückkehr“
Zecharia Sitchin, „Die Kriege der Menschen und Götter“