Dienstag, 14. September 2010

2012 und die regionale Versorgung

Zum großen Wandel gehört auch die Veränderung unserer Art und Weise, mit Gütern und Lebensmitteln umzugehen. Wir sind es gewohnt, ein riesiges Angebot in den Supermärkten vorzufinden und halten dies inzwischen für selbstverständlich. Dabei werden zum Teil wirtschaftliche Wege eingeschlagen, die vollkommen unsinnig sind, aber den Herstellern den größten Profit einbringen. So gibt es haufenweise Artikel, die in der Dritten Welt gefertigt und hier zum Spottpreis verkauft werden - eine Ausbeutung, die wir mithelfen könnten zu verändern.

Was aber, wenn das derzeitige Finanzkonzept von Regierung und Banken nicht aufgeht? Sobald eine wichtige Währung bankrott ist, werden andere hinterher fallen, allein Gerüchte können an den Börsen dafür sorgen. Das würde auch die Transportwege betreffen, wenn sich Ereignisse wie der Ausbruch des Eyjafjalla wiederholen sollten. Ich möchte natürlich keine Angst schüren, im Gegenteil - doch sollten wir uns bestmöglich auf kommende Ereignisse einstellen. Dazu gehört auch, daß wir die regionale Versorgung sicherstellen, und uns nicht auf die Regierung verlassen. Denn wenn es einen Crash gibt, werden die Banken schließen, die Geschäfte werden schnell leer gekauft sein, und durch Zahlungsunfähigkeit werden viele Unternehmen nicht mehr liefern können ... und dann?


Dann wäre es für alle vielleicht lebensrettend, eine zentrale regionale Versorgung zu haben, und auch größeres Chaos ließe sich vermeiden. Wie sieht das in eurer Region aus? Gibt es Läden mit Zulieferern aus der nahen Umgebung? Wichtig ist dann an erster Stelle die Versorgung der Menschen mit guten natürlichen Lebensmitteln und Kleidung. 

So möchte ich euch auf ein Projekt aufmerksam machen, das ich für sehr nachahmenswert halte: das WIR-Projekt. Der Initiator und Vater der Idee ist Gunnar Matysiak, dessen erste Erfolge mit dem Aufbau von regionalen WIR-Läden auch die Unterstützung von Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner fand. Diese Idee sollte sich überallhin verbreiten, denn nur so können wir auch selbst eine vernünftige Kontrolle über die angebotenen Lebensmittel aufrecht erhalten. Das WIR-Konzept bietet Unterstützung bei der Planung und dem Aufbau: http://www.wir-machen-das-selbst.de

Man könnte damit beginnen, regional ein Netzwerk zu bilden, mit Erzeugern aus der Nähe, die den WIR-Laden beliefern wollen. Wer daran interessiert ist und das nicht allein finanzieren kann, könnte auch eine Genossenschaft bilden, der die Erzeuger wie auch die Kunden beitreten können. Findige Köpfe werden eigene kreative Ideen entwickeln - aber lohnenswert wird es für alle sein. So könnte man im Laden auch Tauschgeschäfte anbieten - zB Malerarbeiten gegen Kinderbetreuung, oder gestrickte Pullover gegen astrologische Beratung (*_*) - euch fällt sicher vieles ein. Auf diese Weise haben WIR es in der Hand, das was wir konsumieren wollen, auch selbst zu steuern. Diese Art der Versorgung macht uns unabhängig von irgendwelchen Crash's, und sie führt uns auch zu einer gesunden Haltung gegenüber Verbrauchsgütern zurück. Ich wünsche mir sehr, daß diese WIR-Idee sehr schnell wächst und reiche Früchte trägt!