Freitag, 13. April 2012

Der Zorn des Poseidon: Mars-Neptun

Alles Leben enstand aus dem Meer, der großen fruchtbaren Göttin, die all- und erdumfas- send die Gestade der Menschheit umspült. Ihr astrologisches Synonym ist Neptun, die be- dingungslose Liebe und höhere Oktave der Venus.

Neptun versteht sich jedoch ebenso männlich; es ist ein Ur- Zustand, in dem alles enthalten ist, noch vor jeder Teilung, Trennung oder Polarität. So re- präsentiert das Meer genauso wie Neptun die Einheit von Al- lem-was-ist. Es besitzt eine stark reinigende und gleichzei- tig belebende Qualität, die je- dem bewußt ist, der das Meer kennt. In ihm zu baden ist er- frischend, ja elektrisierend, es ist Sich-anvertrauen und wir werden von ihm getragen. Wir können im Meer alles loslassen, was uns beschwert hat, und unsere Hingabe an das Ge- tragen-Sein bedeutet völlige Befreiung. Es sind dies Metaphern zum göttlichen Aspekt Neptuns, die uns an die vollkommene Liebe erinnern. Die Natur erinnert uns andauernd an die Liebe, durch jede Blume, jeden Vogel, jedes Kind. Wir werden durch sie ermuntert, die Schönheit, die Freiheit und die Unschuld als wesentliche Aspekte der Liebe zu würdigen. Neptun lädt uns ein, in der allumfassenden Liebe Gottes zu baden, sich ihr ganz und gar anzuvertrauen, und sich vollkommen auf diese Liebe zu verlassen. Egal was geschieht.

Doch wenn dieses Prinzip verletzt wird, wenn Gleichgültigkeit, Mißbrauch und Raubbau an Gottes Schöpfungen Überhand nehmen, wie es seit geraumer Zeit der Fall ist – dann setzt das Immunsystem der Natur Zeichen, indem es die Mißstände zu bereinigen sucht, und das geschieht über den Mars.

Die Welt befindet sich in einem Zustand, der dringend der Heilung bedarf, wie auch alle Ge- schöpfe, die auf ihr leben. Sie ist krank vor lauter Mißbrauch, und ihr Immunsystem arbeitet jetzt auf Hochtouren. Übertragen könnte man sagen, es ist ein von Fieber geschüttelter Zu- stand, denn das ist die natürliche Reaktion eines Körpers, um zu gesunden. So steht Neptun für das Immunsystem, und Mars steht für die Fieberreaktion.

Rückseitenspiegelung
Aus der Rückseitenspiegelung wissen wir, daß Neptun dem göttlichen Willen entspricht, den der Mars auf irdischer oder realer Ebene umzusetzen hat. Wird Mars als unser Wille stattdessen Ego-bezogen eingesetzt, kommt meist nichts Gutes dabei raus. Wir können das heute praktisch in allen Lebensbereichen beobachten, wie wenig auf die innere Neptun-Stimme gehört, und wieviel durch Ego-gesteuerte Handlungen zerstört wird. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß Zerstörung aus Wut geschieht, nicht genug Liebe be- kommen zu haben, sehen wir die Kehrseite der Medaille, und die unbedingte Notwendigkeit, Kindern eine unbe- schwerte und glückliche Zeit des Aufwachsens zu ermög- lichen. Wir müssen direkt die Ursachen beheben und neue Grundlagen der Liebe erschaffen.
„Neptun entspricht dem Prinzip des Lebens, und Mars ist das Fließende des Poseidon, der in seinem Fließen die Energie zeugt, die das Leben braucht, um Ausübung der Gestalt als Erscheinung sein zu können. Diese Energie wird frei, wenn der Uranus wegfällt, wenn das Prinzip des Zeitlichen nicht zum Ursprung kommt – das ist Mars-Uranus – sodaß das Prinzip, der Neptun, nur noch als Information, als Pluto durch den Mars vertreten sein kann.“ (W. Döbereiner)
Damit ist gemeint, daß Neptun den Uranus braucht, um das Prinzip des Lebens zum Ur- sprung bringen zu können. Fehlt der Uranus, die Freiheit – was heute 1000fach passiert – dann kann die Schöpfungsenergie nicht an Saturn weitergereicht werden: die Bestimmung wird somit verfehlt, und es kann sich nichts fügen. Der Pluto übernimmt dann quasi stell- vertretend für Neptun, indem er nur Vorstellungen, Ideologien, Dogmen, Kopien liefert, aber nie das Echte – das echte Leben wird verdrängt. Anstatt eigene Musik zu komponieren, wird kopiert und Karaoke gesungen. Anstatt ein gewachsenes und sich fügendes Reich entstehen zu lassen, wird uns ein Staat vorgesetzt, ein aus Regeln bestehendes Geflecht. Das übri- gens nie aus sich selbst heraus existieren kann, sondern Leben in hohem Maße verbraucht – das ist das Fatale. Ein Staat ist wie ein Pilzgeflecht, das alles was echt ist für sich verbraucht – analog zum Pluto. Deshalb gibt es immer mehr Konzerne und immer weniger echte Selbständige. Ein Reich hingegen ist immer ein Gefüge, in dem jeder eigenständig sein kann und auch darf. Und in solch ein Gefüge gehört eigentlich auch ein König, natürlich vom Volk auserwählt, einer, der sich als würdig erwiesen hat, das Volk weise zu führen und ihm zu dienen. Denkt über die Bedeutung des Königs im „Herrn der Ringe“ nach.

Wenn also das Prinzip des Lebens, Neptun, zugunsten der Übernahme und Verfälschung Plutos verdrängt wird, dann wird der Mars zum Rächer des Neptun, zum Zorn des Poseidon.

Der ebenso verdrängte Uranus wird in Folge – analog zur Rückseitenspiegelung – die (Stier-) Venus zerstören, also die materiellen Werte und damit die Sicherheit, was wir an- dauernd nachvollziehen können, besonders im Hinblick auf die momentane Geldentwertung.

Sehr anschaulich wird das, wenn wir uns den Moment betrachten, in dem Neptun sein eige- nes 'Reich', die Fische betrat. Leider kann man bei astro.com keine Koordinaten eingeben, sondern nur Orte. Ich wollte einen weltweiten Bezug herstellen, indem man 0° Breite und 0° Länge nimmt, und habe den nächstmöglichen Ort gewählt. Die exakten Daten sind: AC 7°37 Löwe, MC 12°29 Stier, 04.04.2011 um 13h50 GMT. Dieses Radix hat Gültigkeit bis zum nächsten Eintritt von Neptun ins Zeichen Fische in etwa 165 Jahren.

Neptun Fische Ingress
Was also will uns Neptun mitteilen? Es geht um das lebendige Leben, das als Sinngebung erfaßt werden und eine positive Ausdehnung erfahren soll (Löwe-AC, Sonne Konj. Jupiter in 9). Lebendiges Leben erfordert unbedingt die Freiheit, spontan handeln zu kön- nen, dieses Bild soll als Ideal entste- hen (Mars H9 Konj. Uranus H7 im Widder in 8). Zu diesem Ideal gehört auch unsere bedingungslose Liebe und Zuversicht in das göttliche Prinzip des Lebens (Venus H3 + H9 in Fische in 8). Die Freiheit wird noch bedroht von unseren Ängsten, wirklich lebendig zu sein (Pluto H4 in 5 Qu. Uranus + Sonne), und von all dem Verrat, der am Leben betrieben wird (Ixion + Pholus in 5). Noch sind die Bedin- gungen so, daß sie die natürliche Entwicklung des Lebens behindern (Saturn H6 in 3 Opp. Sonne), und so müssen wir die Verantwortung über- nehmen, die Wahrheit zu sagen (Sa- turn in 3) und der Gestalthaftigkeit des Lebens wieder neuen Raum zu geben (Saturn in Waage in 3).

Dazu müssen wir unser Empfinden befreien (Mond H12) aus der Angst (Skorpion in 4) und den Gefühlen, der Freiheit und wahren Werten neue Sinnhaftigkeit geben (Mond Konj. Merkur H2 in 9). Dann kann sich auch das Leben wieder neu fügen (Jupiter H5 in 9). Neptun selbst erscheint als Bild in unserem Bewußtsein – noch als verletztes Bild, Leben nicht ge- nug gehütet zu haben (Neptun Konj. Chiron + Ceres in 7). Und so müssen wir damit rechnen, daß sich der Zorn des Poseidon überall dort Bahn bricht, wo nicht genug Freiheit und Respekt vor dem Leben existiert. 

Es ist zündende Feuer-Energie (Mars Konj. Uranus im Widder), gepaart mit Eruption aus der Tiefe, die neues Leben gebiert (Qu. Pluto H4 in 5), vielleicht auch neues Land in die Sicht- barkeit bringt (Pluto Qu. Saturn in 3). Was uns hilft in diesem Prozeß, ist eine klare Wahr- nehmung der Unschuld allen Lebens (Vesta im Wassermann in 6), und daß diese Unschuld der Freiheit und unseres Schutzes bedarf. Wir alle sind die Hüter des Lebens auf diesem Wunder offenbarenden Planeten.