Donnerstag, 24. März 2011

Staaten im Wandel - Ungarn

Magyar Köztársaság, die heutige Republik Ungarn war von 1001 bis 1918 mit wechselnden Grenzen Königreich. Es hat eine lange alte Tradition, und erlebte in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts eine kulturelle Blütezeit während der Renaissance. Doch hat dieses Volk viel durchgemacht: im 13. Jahrhundert erlebte es den Mongolensturm, bei dem die Bevölkerung um die Hälfte dezimiert wurde; es hatte 145 Jahre osmanische Herrschaft erduldet, bis Ungarn 1686 von den Habsburgern erobert wurde. Es gab jedoch immer wieder Spannungen und Unruhen, die sich auch unter Kaiser Franz Joseph I. nur zeitweilig beruhigen ließen. 

Am 16.11.1918 wurde eine unabhängige Republik ausge-rufen, doch nur 1 Jahr später wurde die Regierung bereits von Kommunisten dominiert. Nach erfolgloser Wiederein-führung der Monarchie stimmte Ungarn 1921 den Pariser Verträgen zu: die Dynastie Habsburg wurde formell abgesetzt, und Ungarn mußte 2/3 seines Staatsgebietes an die Tschechoslowakei, Rumänien und Österreich abtreten. 1944 wurde das Land von Deutschen besetzt, im Verlauf des Krieges nahmen dann jedoch die Russen Ungarn ein. 1949 gab es eine Verfassung nach russischem Vorbild. Der Volksaufstand 1956 wurde von den Russen blutig niedergeschlagen. Ende der 80er bildeten sich wieder Oppositionsgruppen, die den Abzug der Russen forderten. 

Am 27. Juni 1989 durchtrennte Außenminister Gyula Horn, zusammen mit seinem österreichischen Amtskollegen Alois Mock in einer symbolischen Aktion den Stacheldraht an ihrer Grenze. Damit hatte Ungarn entscheidenden Anteil an der politischen Wende 1989, die in ihrer Konsequenz auch Deutschland die Wiedervereinigung ermöglichte. Am 23.10.89 trat die neue Verfassung in Kraft. 1999 wurde Ungarn Mitglied der NATO, und 2004 Mitglied der EU. Die anfängliche Begeisterung wich jedoch der Ernüchterung, nachdem sich keine wirkliche wirtschaftliche Verbesserung einstellte. Inzwischen ist Victor Orbán Ministerpräsident, der vor kurzem von sich reden machte, nachdem er schärfere Medienkontrollgesetze einführte.



Das Schicksal mancher Völker liest sich wie eine endlose Reihe von Besetzungen und Unterdrückung, so auch hier. Dabei mag ich mir gar nicht vorstellen, wieviel Leid dahinter steht, das Generationen dann aufarbeiten müssen. Im Ungarns letzter Verfassung von 1989 ist denn auch das Leiden des Volkes deutlich zu sehen (Sedna am IC), wobei es starke naturverbundene Wurzeln besitzt (Stier am IC), aber immer nach Freiheit strebt (Venus in 11). Es ist ein stolzes Volk, das auch für andere da ist (Löwe-Mond in 8), doch das Quadrat zu Pluto zeigt, das es auch in dieser 'Demokratie' zu sehr von der Macht des Systems unterdrückt wird. Dabei ist die Regierung eigentlich schwach (Waage-Sonne Konj. Lilith), so dürften es noch übergeordnete Kräfte sein, die hier den Ton angeben (Pluto H10 in 10).

Ungarn Verfassung 23.10.1989
Wir sehen schon, diese Verfassung birgt Tücken. So kennzeichnet sie auch die Zeit, in der sie entstand: beim Zusammenbruch des alten Sowjetsystems. Der AC im Steinbock sagt: wir bauen hier eine Struktur auf, die so nicht haltbar sein wird (Saturn Konj. Neptun am AC), wenn ihr die Freiheit fehlt (Uranus in 12). Und eine Konjunktion von Saturn und Neptun sagt generell, daß der Uranus 'fehlt'. Uranus ist auch noch H2 in 12, so dürfte in Ungarn grundsätzlich eine Inflation herrschen, da das Geld hier ständig 'wegfließt'. Neptun ist dabei noch Mitherr von 2, ebenso ein Hinweis, daß die Währung hier nicht stabil ist.

Dieses Volk bringt jedoch auch spirituelle Werte mit, denn auf dieser Ebene bedeutet Saturn/Neptun am Ac, daß im Grunde die Struktur spirituell ausgerichtet sein soll, also allen zugute kommt – ich bezweifle nur, daß es so ist, bei der ganzen Macht, die ausgeübt wird. Anpassungsfreudig sind sie jedenfalls nicht: es gibt sicher viele Auseinandersetzungen (Merkur H6 Konj. Mars in 9), hin- und hergerissen zwischen traditionellem Denken (Merkur/Saturn Qu.) und der Öffnung nach außen (Merkur/Jupiter Qu.). Überhaupt ist dies ein sehr extrovertiertes Horoskop, fast alle Planeten sind über dem Horizont. So dürften sich die Auseinandersetzungen auf mehreren Ebenen abspielen: zwischen Parteien, Meinungen und Religionszugehörigkeiten.

Parlament in Budapest
Der Steinbock-AC ist auf 7°, und dort steht jetzt der laufende Pluto stationär bis Ende Mai, er transportiert also die Macht und Unterdrückung jetzt spürbar für alle nach Haus 1. Dies ist keine leichte Zeit, denn es ist damit zu rechnen, daß Gesetze (Saturn) noch strenger und rigider werden könnten, das kann sich bis Anfang 2012 hinziehen, bis Pluto dort abzieht. Befreiung kommt, wenn Uranus ins Quadrat dazu läuft (Mai 2012 – März 2013), hierbei kommen auch die bisherigen  Unvereinbarkeiten ans Licht (Uranus Qu. Saturn), wie Mechanismen der Unterdrückung, und etwas chaotisch könnte das nächste Jahr auch werden (Uranus Qu. Neptun).

Aber, liebe Ungarn, laßt euch dadurch nicht entmutigen, denn Chaos ist auch immer die Möglichkeit, etwas vollkommen Neues zu erschaffen. Es wird jedoch auch viele glückliche Umstände und Optimismus geben bei der Umstrukturierung (Uranus Qu. Jupiter). Bleibt dabei im Kontakt mit anderen Völkern (Jupiter in 7) und erhebt eure Stimme laut (Merkur Konj. Mars in 9) – um es mit den Worten von Stephane Hessel zu sagen: „Empört euch!“ Und ihr seid damit nicht allein, denn ganz Europa wird sich empören müssen, um dieses unselige EU-Konstrukt abzuschütteln, das in seiner jetzigen Form nicht von den Völkern (ab)gesegnet wurde.