Donnerstag, 27. Januar 2011

Staaten im Wandel - Tunesien

Der Wandel zieht Kreise. Derzeit ist Revolution in Tunesien angesagt, die sich nicht mal mit der Übergangs-regierung einverstanden erklärt - zu tief scheinen die alten Wunden zu sitzen. Und schon greift das Signal auf weitere arabische Länder über: Ägypten, Jordanien, Algerien und Libanon. Und Israel befürchtet eine instabile Lage - dies sicherlich zu recht.

Das alte phönizische Reich von Karthago (500 v. Chr.) wurde im Laufe der Jahrhunderte von Römern, Vandalen, Arabern und Türken beherrscht. 1881 wurde es ein französisches Protektorat. Im 1. Weltkrieg kämpften die Tunesier für die Franzosen, im 2. Weltkrieg kämpften dort Italiener und Deutsche gegen die Alliierten, und hinterließen ein ausgebranntes Land. Die Unabhängigkeit von Frankreich erhielt Tunesien am 20. März 1956 in Paris, unterzeichnet um 17h40.  Datenquelle

Der Jungfrau-AC kennzeichnet dieses Wüstenvolk, mit einer leidenschaftlichen Sehnsucht nach Kommunikation (Merkur am DC im Fisch, Halbsumme Venus/Mars). Die Sonne steht markant auf 0° Widder, was ihr eine zentrale Bedeutung für das Weltgeschehen gibt (Weltaszendent) - was hier durchgesetzt wird, hat Bedeutung für alle.


Dies ist eine schöne Anlage für eine Unabhängigkeit - doch gibt es auch hier noch versteckte Probleme, die ja scheinbar ungelöst sind. Es ist zu sehen, daß das 3. wie 12. Haus belastet sind: der Skorpion in 3 kennzeichnet unterdrückte Medien, und Pluto in 12 hält die wahren Machthaber geheim, mit Erfolg (Konj. Jupiter). Das Quadrat von Pluto zu Saturn in 3 verschärft diese Situation: es darf hier anscheinend keine offizielle Kritik stattfinden, das wird rigoros unterbunden. Dies bringt die Volksseele zum Kochen (Mars in 4), und es ist aufgrund der Umstände notwendig, auf das Empfinden zu hören. Kreative Entfaltung ist kaum möglich (Steinbock in 5) und wird unterdrückt (Pluto Qu. Saturn). Dabei gibt es hier ein sehr reiches bis sinnliches Kunstverständnis (Venus in 9 im Stier), mit großer Liebe zur Bildung und Völkerverständnis.

Tunesien Unabhängigkeit
Doch sich nicht ausdrücken dürfen tut weh (Chiron/Pholus in 5), es braucht hier viel Entwicklung, Mut und Erneuerung, etwas zu verändern. Der Mars steht hier auch für Militär und /oder Banken (H8), diese scheinen auch dem Volk gegenüber aggressiv zu sein (Opp. Mond). Der Krebs-Mond in 10 steht für ein sehr emotionales Volk, das für seine Rechte in der Gemeinschaft eintritt. Die Verantwortung, die dieses Volk zu tragen hat ist, auszusprechen und kenntlich zu machen, was es bedrückt - und das tut es ja gerade. Überhaupt haben die Tunesier ein untrügliches Gespür für Wahrheit, und was die Sonne ins allgemeine Bewußtsein trägt, ist alles an Heimlichkeiten aus dem 12. Haus - alle Unterdrückung, die ans Licht befördert wird und die Wahrheit darüber. 

Auffällig finde ich die Dominantenkette (die male ich jetzt aber nicht, könnt ihr ja mal probieren. ;-) Sie hat 3 Stränge, einen geschlossenen Kreislauf von Saturn-Mars-Sonne(Pluto)-Jupiter-Saturn, das ist hier die Machtzirkulation im Land. Daneben die Herrscherfolge von Venus-Neptun-Merkur, was bedeutet, daß die Sehnsucht nach freier Kommunikation erstmal sich selbst folgen muß, also nicht mit dem System verbunden ist. Der dritte Strang ist Mond-Uranus: das Volk steht alleine da und kann nur aus der Anpassung herausgehen (Uranus H6 in 11) um sich zu befreien. Was jetzt also in Tunesien geschieht, ist nur folgerichtig.

Daß es gerade jetzt geschieht, sieht man daran, daß der laufende Jupiter genau auf der Sonne steht - die Wahrheit muß also heraus. Und schwanen kann uns dann auch noch, daß Uranus im Anmarsch ist: er wird die Radix-Sonne am 13. März erreichen, und jeder, der sich bis dahin auf den Thron setzen sollte, wird sofort wieder gestürzt. Sobald die Konjunktion mit Neptun transit erreicht ist (Sonne am 17.02., Mars am 21.02.), wird kräftig bereinigt und aussortiert. Der eigentliche Umbruch beginnt jedoch erst in den ersten Apriltagen, wenn der laufende Mars die Konjunktion mit Uranus auf der Radix-Sonne erreicht. Es ist nur zu hoffen, daß dieser Umbruch nicht vom Militär ausgeht; das wäre fatal. Auch sollte weder europäische noch amerikanische Einmischung gestattet werden.

Revolution geht eben nicht so schnell, man muß viel aussortieren und dafür sorgen, daß ein besseres Konzept Gehör findet und etabliert werden kann - und es stellt sich die Frage, ob es schon existiert. Dies ist die Frage, die wir uns alle stellen müssen: wie kann und soll es besser weitergehen? Sind die Menschen bereit, eine neue Gesellschaftsform zu gestalten, die auf Wahrheit und Gerechtigkeit fußt? Denn so mancher wird noch mit Rachegefühlen zu kämpfen haben, mal ganz abgesehen von der Güterverteilung - da wird es weise Köpfe und Herzen brauchen, dies zu organisieren. Vor allem müssen die alten Systeme verlassen werden, und Pseudodemokratie wird auch nicht erwünscht sein. Ein Rat der Weisen kann für den Übergang hilfreich sein, und deren Mitglieder sind sicher nicht in der alten Elite zu finden - auch dort wird es Lichtträger geben, die sich zeigen werden.

Tunesien hat die Funken gezündet, die sich rasend schnell im arabischen Raum verbreiten. Im Frühjahr wird (fast) nichts mehr so sein, wie es einmal war.