Donnerstag, 7. Oktober 2010

Der Neumond am 07. Oktober 2010

Fast hätte ich in den Aufregungen der letzten Woche den Neumond vergessen. Auf den ersten Blick schien er nicht so gravierend - jedoch bei näherem Hinsehen entdecke ich eine Fülle von Themen, die jetzt zum Durchbruch kommen; so bringt er Vieles auf den Punkt, was man sich vorstellen kann. Auf Berlin gerechnet, gilt es für Deutschland, für andere Länder kann man auf den jeweiligen Ort berechnen. Doch finde ich die Häuser diesmal nicht so wichtig; ich möchte eure Aufmerksamkeit eher auf die Halbsummen und die Kleinplaneten richten.

Der Neumond ist an sich schon am Spannungsdreieck vorbei, wirkt aber noch in Konjunktion mit Saturn, der uns zur Verantwortung mahnt. Merkur, der für Kommunikation, Bewegung und Reisen steht, befindet sich exakt in diesem Spannungsbogen und in Konjunktion mit Saturn - so kann es im Folgemonat zu erheblichen Störungen in der Kommunikation und zu Auseinandersetzungen kommen, wie auch zu Blockaden im Verkehr, besonders mit der Bahn (St21). Besondere Achtsamkeit ist angebracht, wenn ihr Planeten oder Achsen auf den ersten Graden der kardinalen Zeichen habt.

Wenn ihr den Blick auf Pluto lenkt und die Abstände zu den anderen Planeten wahrnehmt, dann fällt auf, daß Pluto der Spannungsherrscher der kompletten Halbsummendynamik ist. Pluto als Herr der Unterwelt fordert uns zu grundlegender Transformation auf, und im Steinbock sind vor allem sämtliche Strukturen, Gesetze und Regeln betroffen, wie auch die Regierungen. Pluto symbolisiert unsere tiefsten Ängste, alles was noch im Dunkeln liegt, auch die Macht, die über das Leben herrschen will. So ist er ein Synonym für alles, was mit Atomkraft in Verbindung steht, und mit der Zerstörung des Alten, damit Neues entstehen kann (was nicht bedeutet, daß es einen Atomunfall gibt).

Der aufsteigende Mondknoten (der ja immer rückwärts läuft) und Pluto bewegen sich aufeinander zu und bilden ab Mitte Oktober und den ganzen November eine Konjunktion, sodaß in dieser Zeit mit wichtigen Entscheidungen in allen Arten von Beziehungen zu rechnen ist. Es geht darum, Zwanghaftes und Energie ziehendes in den Beziehungen loszulassen und sich von allem zu lösen, was uns nicht gut tut. Verbindungen die jetzt eingegangen werden, könnten von solchen Machtthemen geprägt sein - Vooorsicht. Venus und Mars, die eine Konjunktion im Skorpion bilden, schürfen hier in aller Tiefe mit.

Bevor ich die Halbsummen erläutere, muß ich einen kleinen Exkurs über die Asteroiden machen, die in der Aspektdynamik des Neumondes eine große Rolle spielen.
Die 4 größten Asteroiden - im Gürtel zwischen Mars und Jupiter - sind Ceres, Pallas, Juno und Vesta, wovon Ceres die größte ist und sie erhielt 2006 den Status eines  Kleinplaneten, ist also Pluto gleichgestellt. Diese Asteroiden sind alle weiblicher Natur, und sie repräsentieren verschiedene Eigenschaften der Göttin:
  • Ceres als Fruchtbarkeitsgöttin steht für die Eigenschaften der liebenden Mutter, für Ernährungsbewußtsein, Landwirtschaft, Fortpflanzung, Schwangerschaft, Kindererziehung und Sozialarbeit. 
  • Pallas besitzt die Dynamik der Stärke, die sie jedoch achtsam einsetzt, wie auch die Intelligenz, Planung, Präzision, Gerechtigkeit (politische), Geistheilung und das Aufspüren von Disharmonien. 
  • Juno ist die Beschützerin der Ehe und steht für Achtsamkeit in Beziehungen, Gleichrangigkeit, Störungen im Machtgleichgewicht will sie aufheben und sie liebt die reine Atmosphäre.
  • Vesta ist für die Achtsamkeit des inneren und äußeren Raumes zuständig. Sie ist die Hüterin des Herdfeuers wie auch die Hüterin der inneren Herzensflamme. Sie steht für Jungfräulichkeit (nur sich selbst gehörend), Meditation und ist dem göttlichen Dienst verpflichtet.
Neben dem Mondknoten und Pluto steht auch noch Ceres, und so können wir uns denken, daß es jetzt sehr darum geht, verletzte Mutterthematik zu erkennen und zu heilen. Im Mythos gibt es die Geschichte von Ceres und Persephone, die ihre Tochter war, und die sie über alles liebte. Pluto aber raubte Persephone und nahm sie zur Frau und mit in die Unterwelt. In ihrer Not rief Ceres (griech. Demeter) Jupiter und bat ihn um Hilfe. Der jedoch entschied, daß Persephone im Frühling auf die Oberwelt kommen dürfe, im Herbst jedoch wieder hinabsteigen müsse. So geschah es, und im Mythos wird erzählt, daß so die Jahreszeiten entstanden.

Diese Geschichte macht deutlich, daß Ceres und Pluto sich nicht sonderlich vertragen. Es geht um den Verlust der Mutter, wie auch wenn Mütter ihre Kinder verlieren. Da es kaum einen größeren Schmerz gibt als diesen, wird nun deutlich, daß die Transformation von sehr tiefgehenden Verlusten ansteht. Ebenso ein Mutterthema ist die Erde. Sie ist diejenige, die uns hält und ernährt, von uns jedoch sehr viel Mißachtung erfahren hat. So werden wir nun mit den Resultaten des Mißbrauchs der Natur konfrontiert, und zwar in einer Weise, daß wir zwingend hinschauen müssen - denn letztlich hängt unsere Existenz von Mutter Erde ab. Kommen wir zu den Halbsummen, in denen die Pluto - Ceres - Mondknoten Konjunktion steht:
  • Neptun/Chiron - Vesta: Die Reinheit und Unversehrtheit der Natur wie auch des Weiblichen, der Mütter, ist zutiefst verletzt und verlangt nach Heilung und Transformation. Alles Zerstörerische muß erkannt und losgelassen werden. Es muß neue Gesetze geben, welche die Rechte von Natur und Mutter/Kind-Einheit schützen. Die spirituelle Bedeutung dahinter muß ebenso erkannt werden: daß es eine Göttin gibt, die endlich eine Gleichstellung neben Gott verdient, und die ihre weltlichen Ausdrucksformen geschützt sehen möchte.
  • Venus/Mars - Nessus: Die Sexualität, die von Venus und Mars symbolisiert wird, trifft in Nessus (einer der Kentauren) auf ihren größten Schmerz. Sämtliche Abartigkeiten, die es in diesem Bereich gibt, hinterlassen tiefe Wunden, so Mann und Frau sich nicht gegenseitig respektieren oder besser noch, als heilig betrachten. Pluto fordert auch hier eine tiefe Transformation des sexuellen Mißbrauchs, und Ceres fordert dies für ihre Kinder.
  • Lilith - Neumond: Es muss einen Neubeginn geben in der Anschauung der Göttin und des Weiblichen. Lilith* (die 1. Frau Adams) wurde laut jüdischem Sohar als gleichberechtigt neben Adam geschaffen, und diese Anerkennung fordert sie nun ein. Es wird aufgeräumt werden müssen mit der verdrehten Darstellung der Bibel, die Lilith überhaupt erst gar nicht erwähnt.
  • Neptun/Chiron Opposition Orcus/Juno: Hier wird deutlich, daß es sehr viele Partnerschaften gibt, in denen man leidet, wie an einem großen Weltschmerz. Auch sie möchten geheilt werden, oder man löst sich von Menschen, die einem nicht gut tun. Diese Entscheidungen müssen in der nächsten Zeit getroffen werden.
Alles zusammen wird deutlich, daß es eine komplette Neubewertung des Weiblichen geben muß, in all ihren Erscheinungsformen, und daß hier eine Menge der Heilung bedarf. Wir werden neue Achtsamkeit mit der Natur brauchen, in den Beziehungen, und müssen die alten Verletzungen endlich in die Heilung bringen. Es lohnt sich, einen Haufen neuer Arbeitsplätze dafür zu schaffen. Wir werden nicht umhin kommen, diese Heilungsprozesse schleunigst einzuleiten, denn dieser Monat wird uns eine Menge der angesprochenen Mißstände aufzeigen.

Ich hoffe ich hab euch nicht verwirrt mit den ganzen Kleinplaneten. Wie man sieht, sind sie sehr wichtig, denn ohne sie ließe sich die Thematik nicht herausarbeiten.

* ein älterer Lilith-Artikel von mir: http://www.themamundi.de/artikel/108-venus-lilith