Freitag, 1. Oktober 2010

Das 'Recht auf Gewalt'

Vom Wesen und Handeln her bin ich eigentlich kein Rebell. Meine Steinbock-Sonne ist eher zurückhaltend und nach Klarheit strebend, mein Löwe-AC strahlt innere Ruhe und Wärme aus, und meine Fische-Venus hat ein Herz für alle Benachteiligten. Doch wenn Ungerechtigkeit auf die Spitze getrieben wird, dann kann ich schon mal im Denken rebellisch werden - und das Artikulieren von Mißständen, das Aufzeigen von Schattenthemen wird dann zu meiner Passion (siehe auch mein Buch).


Die Mißstände in unserem Land haben ein Maß erreicht, an dem man etwas tun muß. Es gibt fast keinen Bereich mehr, der einwandfrei funktioniert (fällt euch einer ein?) und die Mitglieder der Bundesregierung versichern uns dauernd und lächelnd, daß alles in Ordnung sei. (°_°) Die abhängigen Bertelsmann-gelenkten Medien stoßen einmütig ins gleiche Horn, während die Bevölkerung am Aufwachen ist, sich im Net über die wahren Hintergründe informiert und anfängt, die Zusammenhänge zu begreifen. Was sich breit macht, sind Ohnmacht, Zorn und Fassungslosigkeit. Wer die Kommentare unter der normalen Berichterstattung liest, erhält ein aufschlußreiches Bild von der derzeitigen Verfassung des Volkes. Und die kann man auf einen Nenner bringen: WIR haben die Nase gestrichen voll.

Wir sind konsterniert über interne Machenschaften der Regierung, die hinterrücks geheime Verträge mit der Atomlobby schließt; über das Verlängern der Reaktorlaufzeiten; über haltlose und unqualifizierte Diskussion der Atommüll-Entsorgung; über eine Gesundheitspolitik, die einfach nur krank macht; über die 'Bildung' unserer Kinder, die nur auf Leistung getrimmt ist und das Wesentliche nicht lehrt; über die systematische Ausgrenzung und Verarmung von ALG2-Empfängern, welche nur Spaltung im Volk verursacht; über eine Familienpolitik, die versucht, Kinder noch früher aus ihrer so wichtigen Mutterbindung zu reißen; und über die Machtdemonstration der Regierung bei Stuttgart 21,  die sich 'das Recht zur Gewalt' (O-Ton Angie) vorbehält.

An dieser Stelle horche ich auf, hier wird es brenzlig für uns. Wenn der Staat vom Recht auf Gewalt spricht, was er der Exekutive falsch verstanden entnimmt, dann kippt hier etwas Entscheidendes. Wer immer noch glaubt, er lebe in einer Demokratie, soll auf die nächste große Demo gehen. Längst sind wir in der Diktatur angekommen, die sich noch scheut, sich diesen Namen zu geben, spätestens seit dem Lissabon-Vertrag. Am Tag der Unterzeichnung haben die Abgeordneten des Bundestages unser Grundgesetz verraten - leichtgläubig, naiv und ohne den Vertrag zu lesen, der das EU-Recht seitdem über das GG stellt.


Pech gehabt? Haben wir nicht lange genug Pech gehabt? Auch die permanente Wiederholung unserer Schuld am WW2 trägt eher zur seelischen Lähmung des Volkes bei, anstatt zu deren Erneuerung. Eine neue Initiative zeigt deutlich, daß es nicht nur mir so geht: http://www.wir-treten-zurueck.de Hier wird die Regierung von den Unterzeichnern zum Rücktritt aufgefordert, mit allen Konsequenzen. Sicher wird die Regierung dem nicht nachkommen; aber die Initiative zeichnet ein deutliches Bild von der Empörung des Volkes, diese Vorgehensweisen nicht mehr mittragen zu wollen.

Keine konkrete Lösung, zugegeben, aber ein Anfang, wie ich meine. Ein entschlossener und friedlicher Anfang vom Beginn der Transformation für dieses Land. Ein inzwischen ausgebeutetes Land, das schon ironischerweise 'Schland' genannt wurde. Das 'Deut(en)' fehlt, das Deuten der Zeichen, wann es genug ist. Wie immer ist es unsere Wahl. Gefragt sind jetzt Kommunikation, Entschlossenheit und Kooperation. Wir müssen die geschaffene Spaltung überwinden, indem wir uns zusammentun und auch zusammenhalten. Friedlich versteht sich, weil niemand ein Recht zur Gewalt haben kann - diese Einsicht haben wir der Regierung voraus. Und nur so können wir ihr erfolgreich begegnen.