Ein kleines Fürstentum schmiegt sich zwischen der Schweiz und Österreich an den Rhein und den Vorarlberg. Es ist 160 qkm groß, etwa 25 km lang und 12 km breit: das Fürstentum Liechtenstein, eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage.
Schloss Vaduz |
Mit 36.000 Einwohnern ist es der kleinste deutsch-sprachige Staat, der etwa zur Hälfte von Gebirge bedeckt ist, und die Souveränität liegt sowohl beim Volk als auch beim Fürsten. Seit Jahrtausenden besiedelt, stand das kleine Land von 15 v. Chr. bis ins 8. Jhdrt. unter römischem Protektorat, da- nach wurde es ins Fränkische Reich und ab dem 10. Jhdrt. ins alemannische Herzogtum eingebunden. Es folgten die Grafen von Bregenz und von Hohenems, die durch Verschuldung gezwungen waren, das Land zu verkaufen. Im Jahr 1699 erwarb Fürst Hans Adam I. von Liechtenstein die Herrschaft Schellenberg, und 1712 die Grafschaft Vaduz, und erhob es zu einem Reichsfürstentum mit seinem Namen. Mehr- fach wurde das Land in der darauf folgenden Zeit in Kriege verwickelt, bis Napoleon I. 1806 den Rheinbund gründete, zu dem auch Liechtenstein gehörte. Beim Wiener Kongress 1815 wurde die Unabhängigkeit Liechtensteins bestätigt.
Nach der Auflösung des Zollvertrags mit Österreich 1919 näherte sich das Land mehr der Schweiz, und so wurde 1923 der Zollvertrag mit der Schweiz unterzeichnet. Seitdem ist Liechtensteins Währung auch der Schweizer Franken.