Samstag, 18. Februar 2012

Christian Wulff - eine Nachlese

So etwas gab es noch nie in der Geschichte der BRD: die Staatsanwaltschaft stellt einen Antrag zur Aufhebung der Immunität des Bundespräsidenten. Ein Fall ohne jegliche Vorlage, jedoch mit großer Wirkung – auf den Präsidenten. Heute trat er von seinem Amt zurück.

Vereidigung als Präsident 2010
Er hat zwei Monate das Spießrutenlaufen durch die heimische Klatschpresse er- tragen, und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Die Vorwürfe wurden mit der Zeit immer grotesker, wie das Benutzen eines fremden Han- dys, oder das von Freunden bezahlte Übernachten auf Sylt. Ich möchte nicht wissen, was die anderen Politiker im Laufe ihrer Karriere gespon- sort bekommen haben. Sicher gab es viele Ungereimtheiten aus der Zeit des Ministerpräsidenten von Niedersachsen. Die 'Hannover Connection' war wohl recht aktiv im sich gegenseitig Zuschieben von lohnenden Projekten – aber welche Landeshauptstadt kann sich davon freisprechen? Der politische Wirtschaftsfilz ist endlos verbreitet und vernetzt in diesem schönen Land. Wie zB in Meck-Pomm, da arbeitet ein Bür- germeister Hand in Hand mit dem Rotlichtmilieu und der Justiz – man lese von Jürgen Roth „Der Deutschland-Clan“.

Christian Wulff ist also kein Einzelfall. Doch wenn man das höchste Amt bekleidet, muß die Weste wohl weiß sein. Eine astrologische Nachlese.

Die Immunität war Wulffs größter Schutz, die ihm normalerweise keiner streitig machen kann, außer die Kanzlerin läßt ihn per 2/3-Beschluß im Bundestag abwählen. Das hätte sie von sich aus nie getan, war er doch ihr Vorzeige-Wunsch-Kandidat. Nun hat es die Justiz gewagt, seine Immunität infrage zu stellen, mit durchschlagendem Erfolg. Das moralische Geschrei der Opposition ist dabei einhellig unerträglich, und sie stellt sich damit auf Bild- zeitungsniveau. Doch alle haben es vorher gewußt, wer mit wem befreundet und geschäftlich verbandelt war. Christian Wulff hätte damals vor seiner Wahl sagen müssen: „aufgrund mei- ner früheren Geschäfte kann ich kein Präsident werden.“ Diesen Schneid besaß er nicht, doch so mancher hätte ihn auch nicht gehabt. Jetzt hat die CDU ihren zweiten Präsidenten-Salat, und muß sehen, wie sie damit klar kommt.

Die Arme der deutschen Presse reichen weit, bis zu den Medien-Mogulen der US und ihrer Think-Tanks. Von dort kommen die Anweisungen, die längst nicht immer in unserem natio- nalen Interesse sein werden. Versucht dann jemand, sich mit ihnen anzulegen, wird an- scheinend gleich verbal zurückgeschossen. Früher wurden unliebsame Personen vergiftet oder öffentlich geteert und gefedert – heute werden diese einer Medien-Hetzjagd ausgesetzt, die dem etwa gleich kommt. Auf jeden Fall scheint jemand außerordentliches Interesse zu haben, dieses Land zu schwächen, indem er den Präsidenten so unmöglich macht, daß dieser notgedrungen abtritt.

Christian Wulff Radix
Christian Wulff ist ein sensibler, emo- tionaler Mann, der früh lernen mußte, sich und seine Bedürfnisse anzupas- sen (Krebs-AC, Mond H1 in 6). Er hat als Junge schon Verantwortung über- nommen (Sonne SP Opp. Saturn), die kranke und alleinerziehende Mutter zu pflegen, was eine enorme psychische Belastung war, und er kaum Kind sein durfte (Mond Qu. Pluto + Chiron). Er selbst mußte sich sehr zurücknehmen (Merkur H4 in 1). Er dürfte auch früh unter Freunden gelitten haben, indem sie seine Grenzen überschritten und ihn bedrohten (Mars H11 in 2). Das war für ihn ein großer Verrat (Nessus in 11). Die Beziehung zur Mutter war indifferent bis chaotisch (Uranus Qu. Neptun H10), und wahrscheinlich wur- de er in eine Partner-Ersatzrolle ge- drängt (Neptun Qu. Venus + Mars), was ihm ein falsches Rollenver- ständnis vermittelt hat. All dies muß als Kind für ihn angstauslösend gewesen sein, in Form einer versteckten Le- bensangst (Skorpion in 5 eingeschlossen), welche ihm große Mühe verursachte, seine Wahr- heit auszusprechen (Pluto in 3). Wie wir wissen, löst man sein Pluto-Schattenthema nicht so schnell, und es dürfte ihm heute noch Mühe bereiten, sich dieser Angst zu stellen. So hat er die letzten Monate immer erst später Dinge zugegeben, die er vorher verneinte.

Wulffs Grenzen sind angreifbar, durch die Grenzüberschreitungen der Kindheit (Mond H2 Qu. Pluto), was ihn jedesmal in eine Ohnmacht zurück katapultiert, in der er sich hilflos fühlt. Dem liegt auf jeden Fall mindestens seelischer Mißbrauch und Manipulation zugrunde. Wenn diese Angst nicht erlöst wird, läuft er Gefahr, von anderen ebenso manipuliert und miß- braucht zu werden. Natürlich ist er erwachsen und muß selbst Verantwortung übernehmen; aber wer sich jemals mit plutonischen Ängsten auseinandergesetzt hat, weiß wie schwer das ist, da herauszukommen.

Sekundär Progression 2012
Seine Angst dürfte sogar riesengroß geworden sein, als wenn er in einen Abgrund gezogen wird (Orcus t Konj. Pluto), und der wieder er- lebte Schmerz des erneuten Verrats nagt ge- waltig (Chiron t Opp. Pluto, Qu. Mond). Es ist also das Mutter-Thema, das ihm hier um die Ohren fliegt – mit derselben tiefen Angst, der gleichen Ohnmacht, seine innere Wahrheit in Worte zu fassen.

Ohne Zweifel hat er sich früher von falschen Freunden 'verführen' lassen, Vergünstigungen anzunehmen, die er vielleicht auch unbewußt als schönen Ausgleich für Entbehrungen der Kindheit genoß (Venus Konj. Mars, beide H11 in 2). Man kann davon ausgehen, daß er ihnen dasselbe bedingungslose Vertrauen entgegen brachte, wie früher seiner Mutter – mit dem gleichen desaströsen Ergebnis.

In der Progression ist sehr schön zu sehen, daß es jetzt die Medien sind, die ihn angreifen (Venus H3 + Mars H9 in 2), und das wird in Kürze nochmal richtig aufgerollt (Mars t ← über Venus-Mars vom 25.02. bis 6.03.). Er ist jetzt komplett auf sein Empfinden zurückgeworfen (Mond p am IC), und vor 2 Monaten war er gar nicht reaktionsfähig, sondern völlig in der Ohnmacht (Mond p Konj. Neptun im Dez.). Er wird von anderen verraten und aus dem Amt gejagt (Uranus p Konj. Sonne p in 12). Dazu mußte es irgendwann kommen, denn Christian Wulff gehört gar nicht in die Herde hinein (Uranus in 2). Er hätte sich immer schon von falschen Zuwendungen (seelisch und materiell) distan- zieren müssen. Stattdessen braucht es ganz viel Selbstliebe (Venus in 2), wie auch den Mut, seine Grenzen zu verteidigen (Mars in 2).

Seine Berufung wäre, sich vollkommen auf sein Herzgefühl zu verlassen (Neptun H10 in 5), und er müßte selbst kreativ arbeiten, indem er sich zuerst von all dem falschen Einfluß befreit, über den Schock und die Ohnmacht berichtet, die uns einholen, wenn wir die alten Themen nicht lösen; er müßte alles emotional verarbeiten und Befreiungswege finden. Wenn er das geschafft hat, würde er einen sehr guten Therapeuten abgeben. Sein Standort ist jedoch die spirituelle Welt (Sonne in 12), an die er sich immer wieder zurückbinden muß, um seine Wahrheit zu sehen und zu leben. Und weil er das nicht gemacht hat, fliegt er plötzlich aus seiner jetzigen Position (Sonne Konj. Uranus p). Es ist sogar sehr gut für ihn (Jupiter t MC p nächste Woche), weil dann hat er die Zeit, sich selbst zu finden.

Alles Gute, Christian Wulff.