Freitag, 13. Januar 2012

Identität und Bestimmung

Sicher kennt fast jeder von uns das Gefühl, daß er/sie etwas tun sollte, etwas Besonderes, was man nur selbst tun kann, und was sich aus den inneren Reichtümern speist, die wir mitbekommen haben. Dabei ist noch viel Unsicherheit vorhanden, was denn nun die eigene Bestimmung ist.

Zu einem großen Teil resultiert es daraus, daß wir schlicht verlernt haben, auf unsere tiefsten Wünsche, unser Em- pfinden und auf innere Impulse zu hören. Wir sind alle 'erzo- gen', also nur wenige von uns wurden früh dazu ermuntert, an uns selbst zu glauben. Zum anderen findet eine permanente Dauerberieselung im Außen statt, vor der man schon flüchten muß, um nicht dauernd davon abgelenkt zu werden, nach innen zu hören. Diese Ablenkung ist vom alten System gewollt, damit wir eben nicht mehr auf die leisen Regungen des Herzens hören, sondern im kollektiven Einheitsbrei von miserablem TV, Apps und Gaga-Anti-Tönen untergehen. Ein Teil des großen Wandels wird sein, uns daraus zu befreien, und wer gerade Kinder erzieht, wird seine Mühe haben zu vermitteln, daß wahre Werte nicht aus dem i-Phone rieseln. Diese Zeit hat es in sich, mit ihrer Dominanz, ihren Verführungen und der wachsenden Kontrolle. Aber wir müssen uns deshalb Inseln schaffen, voller Licht, Liebe und Zeiten des Zusammenseins wie auch der Stille, und die wahren Werte weitergeben.

In der Natur und in der Stille können wir den Kontakt mit uns selbst herstellen, auf der gesunden Basis unseres Empfindens. Hier können wir unseren tiefsten Regungen und Wünschen nachspüren, wonach es uns dürstet, was unsere größte Freude ist, was wir immer schon tun wollten.

Wer solchermaßen auf die inneren Impulse und die Anleitung des Herzens vertraut, kann nicht fehl gehen, denn das sind die himmlischen Anstupser, die uns auf unseren Weg führen. Genau deshalb ist zuviel Ablenkung nicht förderlich. Dies ist schwer in einer Welt, die uns ständig fordert, für den Lebensunterhalt zu sorgen und unsinnige Dinge zu tun. Trotzdem müssen wir uns Freiräume schaffen, in denen wir innehalten können, um zu schauen, ob wir noch auf unserem Weg sind.

Die Zweifel an unserem Empfinden tauchen deshalb auf, weil uns eine Denkweise vermittelt wurde, die das Empfinden nicht wertschätzt. Es wird als Psychokram oder Träumerei abgetan, wohingegen die Kant'sche Vernunft als gültiger Maßstab gesetzt wurde. Diese Diskrepanz gehört zum patriarchalen Dauerbrenner 'Krieg männlich gegen weiblich' und muß nun auch mal gelöst werden. Denn die Bildsprache der rechten Gehirnhälfte ist zB. notwendig, um zusammen mit dem Denken der linken Gehirnhälfte überhaupt ein umfassendes Verstehen zu ermöglichen. Unser Empfinden ist die Lebensquelle, die von der Liebe Gottes gespeist wird, und sie umfaßt unsere seelische Identität, worauf wir unser Wesen gründen. Es ist das, wer wir sind.

Und erst wenn wir seelisch sicher in uns verankert sind, können wir uns mit innerer Stärke unserem Lebensziel zuwenden. Es ist der Weg vom IC/ Krebs zum MC/ Steinbock. Und das ist auch ein Grund, warum die Erhaltung und der Schutz der Familie als gesunde Keimzelle der Gesellschaft so wichtig ist. Eine tragfähige Bindung in der Gemeinschaft ist existentiell, und die Politik stellt das die letzten Jahre zu sehr infrage. Aber die Verantwortung dafür müssen wir selbst übernehmen.

Der Verstand möchte jedoch auch was zu futtern haben, und so schauen wir uns die Komponenten der Bestimmung im Radix an. Zur Unterscheidung sollte man wissen, daß das 10. Haus und sein Inhalt das Lebensziel vorgibt, als eine grobe Richtlinie, innerhalb der genug Spielraum und Möglichkeiten der Wahlfreiheit liegen. Der nördliche Mondknoten hingegen ist das Seelenziel, wo die Seele hinwachsen möchte. Das Zeichen am MC zeigt uns die Eigenschaft, die unbedingt zu integrieren ist, will man im Leben etwas erreichen. Die Position des Herrschers von 10 drückt aus, in welchem Lebensbereich die Be- stimmung umgesetzt werden will, und sein Zeichen sagt, auf welche Weise. Auch die Aspektierung des Herrschers ist wichtig; sie setzt die feineren Nuancen ergänzenderweise.

Um noch eine nähere Definition dessen zu bekommen, was wir zu tun hätten, schauen wir uns die Position der Sonne in den Quadranten an:
  • Körperlicher 1. Quadrant (Haus 1-2-3): dies sind die Bewahrer, die die konkreten Dinge des Lebens, wie auch der Natur, zu bewahren und zu schützen haben.
  • Seelischer 2. Quadrant (Haus 4-5-6): hier haben wir die Erschaffenden, die kreativ arbeiten, als Künstler in allen Bereichen, oder als seelenkundige Pädagogen und Therapeuten im Sinne der Erschaffung von Empfindungs- und Erfahrungswelten.
  • Geistiger 3. Quadrant (Haus 7-8-9): dort sind die Orientierer zuhause, das sind diejenigen, die für andere Wegweiser sein können, die wahren Lehrer, die aus ihrer Weisheit schöpfen und anderen die Worte, Konzepte und Bilder der Gestaltwerdung vermitteln.
  • Überpersönlicher 4. Quadrant (Haus 10-11-12): hier sind die Hirten zu finden, diese Menschen haben die Aufgabe, das Prinzip des Daseins (Neptun) zu erhalten und zu vermitteln, sie schöpfen direkt aus den Ursprüngen der Wirklichkeit und sind durch ihre objektive Sicht auf die Gesellschaft am besten geeignet, die Position einer Führungsrolle einzunehmen.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, daß die Hirten in der Gesell- schaft kaum wahrgenommen noch anerkannt sind, und meist sehr zurückgezogen leben, weil niemand aus der Leitung des alten Systems auf sie hören würde. Neben der Position in den Quadranten (1) ist die Zei- chenposition (2) zu beachten, wie auch die Position des Herrschers von 10 (3). Das er- gibt dann eine 3er-Kombination, die schon mehr aussagt. Bei mir ist es zB. so: vom Sonnenstand im Quadranten bin ich ein Er- schaffer, vom Zeichen her ein Hirte, und Herrscher von 10 in 9 weist mich als Orientierer aus.

Um noch tiefer zu gehen und die Bestimmung in drei wesentlichen Schritten zu analysieren, kann man vorzugsweise die Verbunddeutung (nach Döbereiner) anwenden. Dazu gehören immer die drei Zeichen eines Quadranten zusammen – bestimmt vom Sonnenstand im Quadranten – und die drei Zeichen werden nacheinander gedeutet, von Widder – Jungfrau vorwärts, von Fische – Waage rückwärts. Wer also Jungfrau ist, deutet die Reihenfolge Krebs-Löwe-Jungfrau; ein Skorpion hingegen die Reihenfolge Schütze-Skorpion-Waage, inclusive der Herrscher und Planeten in den Zeichen. Eine Fische-Sonne muß Fische-Wassermann-Steinbock deuten, und ein Widder hat die Reihenfolge Widder-Stier-Zwilling.

In meiner Beratung gehe ich genau so vor, was sich über die Jahre und Erfahrungen als sehr zutreffend erwiesen hat. Diese 3 Schritte, die jeweils für jeden zu gehen sind, zeigen den eigenen Befreiungsweg, und auch die Arbeit, die zu tun ist. Das bedeutet, wir geben die Möglichkeiten der Befreiung oder Lösung weiter, die wir selbst erfahren haben – und das ist genau das, was in dieser Zeit so dringend gebraucht wird.

Der eigenen Bestimmung zu folgen, ist Lebenselixier und Erfüllung. Erst dann fügt sich das Leben gut. Es ist die allerbeste Lebensversicherung, denn dann bleibt man gesund. Die Bestimmung ist nichts Vorherbestimmtes, sondern die Absprache deiner Seele mit Gott, dich auf diesem Weg weiterzuentwickeln. Du hast Seinen Segen. Du hast einen einzigartigen Rahmen für dein Leben bekommen, und die Farben dazu. Welches Bild willst du der Welt zeigen? Du bist der Maler.