Freitag, 19. August 2011

Die Sonne - Leben aus dem Herzen

Einst zog der Sonnengott RA mit seinem goldenen Wagen majestätisch seine Bahn über den Himmel, gleißend hell. Wenn seine Fahrt beendet war, senkte sich die Himmelsgöttin NUT über das Land, und in dunkelblauer Pracht ließ sie die Sterne leuchten. Beide sorgten unablässig für die Fruchtbarkeit des Landes, indem sie den blauen Nil auf- und abschwellen ließen.

Sie tun dies noch heute, nur wurde die Sonne auf einen Gas-Stern reduziert, der Wasserstoff in Helium umwan- delt und deshalb Wärme ausstrahlt. Die Himmelskörper werden katalogisiert, in ihrer Zusammensetzung der chemi- schen Elemente analysiert und beurteilt, als seien sie zufällig dort hin plaziert worden, um unserer linken Gehirnhälfte eine logische Erklärung bieten zu können. Unser Gefühl könnte jedoch erzählen, wie die Sonnenstrahlen uns heute geweckt und unser Herz mit Freude erfüllt haben. Oder wie wunderbar es sich anfühlt, wenn die Sonne unsere Haut warm streichelt. Wie wir uns dann gleich viel besser fühlen, und optimistischer in den Tag schauen.

Die Trennung von Verstand und Gefühl seit der Zeit der 'Aufklärung' hat unsere Betrachtungsweise stark verändert; der offiziellen Welt ist die ganzheitliche Sicht abhanden gekommen, besonders den Wissenschaften, der Politik und der Wirtschaft. Diese werden sich um 180° drehen müssen, um die Neue Zeit zu verstehen – oder sang- und klanglos im Mülleimer der Geschichte verschwinden.
 


Die Sonne – die unglaublicherweise in der deutschen Sprache einen weiblichen Artikel hat und damit schon die Eigenschaften verdreht – ist das Herz des Sonnensystems. Sie ist der Taktgeber, der Dreh- und Angelpunkt aller zugehörigen Planeten. Sie sorgt dafür, daß jeder Planet dort ist wo er steht, im Zusammenspiel von vier entscheidenden Kräften:

„Unsere Erde umkreist in bestimmtem Rhythmus die Sonne, welche Bewegung wir als Revolution, Umwälzung bezeichnen. Gleichzeitig dreht sich dabei die Erde um ihre eigene Achse, führt also die Rotation, Eigendrehung ge- nannte Bewegung aus. Damit sind zugleich zwei gegensätz- liche bzw. sich ergänzende Impulse gesetzt, die unser Weltsystem sowohl in Bewe- gung halten, wie diese Bewe- gung in bestimmte Bahnen zwingen: die Schwerkraft und die Fliehkraft. Die Schwerkraft hält unsere Welt gleichsam zusammen, richtet sie zentripedal nach innen, nach der Mitte strebend aus, und hat etwas von einem festhalten und anziehen wollenden Sog. Die Fliehkraft strebt zentrifugal, die Mitte fliehend nach außen, sie drängt in die Weite und hat etwas von einem loslassen, sich ablösen wollenden Zug. Nur die Ausgewogenheit dieser vier Impulse garantiert die gesetzmäßige, lebendige Ordnung, die wir Kosmos nennen. Das Überwiegen oder das Ausfallen einer solchen Bewegung würde die große Ordnung stören und ins Chaos führen.“ (aus „Grundformen der Angst“ von Fritz Riemann)

Riemann hat aus diesen vier Kräften die typischen Ängste der vier wichtigsten Charakterstrukturen abgeleitet, was ich voll bejahen kann, aber das führt doch etwas zu weit. Es dürfte an diesem Bild jedoch klar werden, daß die Sonne von den Kräften der Eigenrotation und der Schwerkraft geprägt ist.

Sie dreht sich um sich selbst, sie ist in sich zentriert und sie strahlt aus ihrer Mitte.


Diese Eigenschaften haben wir auch zu verkörpern, wenn wir uns als die Sonne in unserem Leben betrachten. Die Sonne im Geburtshoroskop hat sich typischerweise so zu verhalten; wenngleich dies natürlich durch die Position in den zwölf Zeichen und Häusern individuell modifiziert wird. Doch egal wo die Sonne im Radix stehen mag: sie ist der Chef im System, sie gibt den Ton an, sie trifft Entscheidungen, und zwar ganz selbständig. Deshalb strahlt die Sonne eine natürliche Authorität aus – wenn sie nicht durch andersartige Erfahrungen daran gehindert wurde. Dann ist es aber notwendig, zu dieser 'Selbstumdrehung' und Selbstbestimmung zurückzufinden.

Die Sonne ist das Herz des Planetensystems, und sie ist das Herz in uns. Unser körperliches Herz ist ebenso der Takt- und Impulsgeber, es pumpt das Blut durch die Adern, also das pure Leben. Wenn das Herz aus dem Takt gerät, dann ist in unserem Leben auch etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Die Probleme des Herzens auf Körperebene spiegeln die Herzensprobleme unserer Psyche. Wenn wir keine Liebe und Wärme für uns übrig haben, kann das physische Herz zu stolpern beginnen, bis hin zu lebensbedrohlichen Varianten. Der Körper lehrt uns genau die Dinge, worauf wir zu achten haben.

Zugrunde liegt natürlich die Erfahrung mangelnder Liebe, oder gar Ablehnung, wenn andere mit uns Herz-los umgegangen sind. Dies verursacht eine große Trauer, die unter unserem Schmerz begraben liegt. Da müssen wir den Mut finden, uns das anzuschauen und alles Mitgefühl für uns aufbringen, dessen wir fähig sind. Es ist der Schmerz des inneren Kindes, der sich nach unserer Liebe sehnt, und die nur wir ihm geben können. Die Liebe, die wir in diesen Schmerz fließen lassen, löst ihn dann in Wärme auf. Liebe ist das mächtigste Werkzeug, das uns allen gegeben wurde.

Die Welt wie sie jetzt ist, ist Herz-los geworden. Das liegt an der Trennung zwischen Verstand und Empfinden, also zwischen männlich und weiblich (bedankt euch bei den patriarchalen Religionen, den Philosophen der 'Aufklärung' und den NWO's). Herzlosigkeit ist in allen Bereichen zu finden, und sie wirkt vor allem zerstörerisch. Wie man inzwischen an allen Ecken und Kanten sieht.

Wenn wir durch erfahrene Herzlosigkeit uns selbst nicht finden können, dann suchen wir unbewußt die scheinbar verlorene Liebe. Dann sind wir zu einem Mond geworden, der sich ständig um andere dreht, um von deren Sonne ein paar Strahlen zu erhaschen. Das ist äußerst mühsam wie auch anstrengend (man muß mehr und schneller rotieren) und man bekommt fast nie das erwünschte Ergebnis. Dies ist das innere Kind, das auf der Suche nach Liebe ist, dessen Feuer immer wieder erstickt wurde, und das sich überhaupt nicht traut, die eigene Sonne zu sein. Es braucht mutige Schritte auf dem Weg zur Selbstwerdung.

Leben ist Feuer, ist Expression und Dynamik, genau wie die Eruptionen der Sonne. Es folgt dem 1. Impuls, der der göttliche Impuls ist, spontan und echt aus dem Herzen heraus. Leben ist Wärme, Freude und Wachstum, und es ist erschaffend. So ist schöpferisches Leben wie die Sonne, die sich aus sich selbst verströmt. Wenn ich dem 1. Impuls folge, verbinde ich mich mit meinem Herzen neu, immer wieder. Ich beginne, aus meiner Mitte zu strahlen, weil ich mein Herz FÜHLE.

Sein Herz zu fühlen ist der Dreh- und Angelpunkt, um wieder in die Mitte zu gelangen. Wenn Du beginnst, Liebe für dich fließen zu lassen, durch dein Herz und deinen ganzen Körper, begreifst du die unerschöpfliche Kraft der Liebe, die dich unmittelbar in dein Zentrum versetzt. Hier, und nur hier beginnt alle Heilung deiner Sehnsucht nach dir selbst. In einem kostbaren Moment, der durch alle Zeiten fließt, kannst du die Gegenwart Gottes in deinem Herzen fühlen. Hier verbindet sich deine Liebe mit deiner Erkenntnis, niemals wirklich getrennt zu sein. Dann bist du im SEIN. Es ist dein göttlicher Herzschlag, der dich ständig ruft und an deine Liebe erinnert, die neu entdeckt und gelebt werden will.

Jetzt kannst du deine Sonne strahlen lassen, weil du weißt, daß der Himmel dich nicht nur authorisiert hat, dies zu tun – nein, es ist viel einfacher: DU selbst bist Liebe.