Freitag, 27. Mai 2011

Der unerlöste Pluto

"Wir müssen uns von den Gespenstern der Vergangenheit befreien, und zwar hauptsächlich in unserem Inneren. Denn der eigentliche Kampf findet in den Menschen statt: inclusive aller Vorurteile, Fanatismen und Erwartungen, die allesamt lozulassen sind. Was somit nötig ist, ist eine völlige Tilgung der Vergangenheit – mit unberührtem Denken in einem jungfräulichen Neuland.“

Kristall des Wassers, das Vivaldi-Musik gehört hat
Diese Schlußworte im Artikel über die Sonnenfinsternis möchte ich nochmals hervorheben, denn sie erscheinen mir sehr wichtig. 'Gespenster der Vergangenheit' gab und gibt es viele; und das eigentliche Problem ist, daß sie immerfort weiter wirken. So mancher wird noch von dem Grundsatz ausgehen, „die Gedanken sind frei“. Nein – das sind sie nicht. Jeder Gedanke besitzt Schöpferkraft, wenn wir ihn mit starken Gefühlen aufladen. Jeder Gedanke, jedes Wort von uns hat eine entsprechende Wirkung im Außen, und deshalb kann er nicht frei sein, weil er wirkend und schöpferisch ist. Mit jedem gedachten, gesprochenen und geschriebenen Wort nehmen wir Einfluß auf andere Menschen und auf das Ganze, welches dadurch in einem ununterbrochenen riesigen Strom von Inhalten und – mehr oder weniger – Bedeutung auf den feinstofflichen Ebenen fluktuiert.

Und dann gibt es noch diverse Spielarten, wie Manipulation, Überzeugung oder gar Angriff und Befehl. Dies kann bewußt oder unbewußt geschehen, jedoch mit gleich verheerender Wirkung. Ich betone dies ausdrücklich, weil gerade jetzt während der Eklipsen, von denen die beiden ersten ja auf der Achse Zwilling/Schütze stattfinden, genau diese Probleme mit Macht hervorkommen können.


Manipulation kennen wir alle, als unangenehme Einflußnahme, wie sie in der Werbung, in den Medien, in der Wirtschaft und – leider – in der Politik vorkommt. In der Werbung durchschauen wir sie und können meist noch darüber lachen (Werbungspsychologie ist eins der überflüssigsten Berufsfelder). In der Wirtschaft wird gern manipuliert, ganz Ego-gesteuert, um sich einen Vorteil zu verschaffen – man kann sich dann als 'Winner' brüsten, und alle anderen sind eben 'Looser'. Sowas wird dann gern 'freier Marktwettbewerb' genannt, die Konkurrenz wird geschürt, und nährt ständig die Idee, der Gewinner sei mehr wert als der Verlierer. 

Diese Art von Konkurrenz erschafft Neid und bringt die Menschen gegeneinander auf – eine bevorzugte Spielvariante der 'Eliten'. Wenn aber in den Medien manipuliert wird, dann ist das bereits ein geistiger Übergriff, eine Einflußnahme auf das Denken anderer, um sie in eine bestimmte Richtung zu drängen, wo man sie hinhaben will. Die Manipulation der Parteipolitik ist dann nur noch verbrecherisch zu sehen; sie folgt dem gleichen Konkurrenzgedanken wie die Wirtschaft – was nicht verwundert, da Politik hierzulande von der Wirtschaft gesteuert ist – und erschafft damit Spaltung zwischen den Menschen, anstatt Verständigung. Abgesehen davon, daß Gesetze und sogar Völkerrecht so verbogen wurden, daß sie kaum noch Entwicklungschancen zulassen.

Überzeugung ist eine Art der Manipulation, die anderen den eigenen Glaubensinhalt überstülpen will. Das ist ebenso ein massiver geistiger Übergriff, der sich womöglich mit dem Begriff  'Mission' selbst zu überzeugen versucht, ja etwas 'Gutes' zu tun. Diesem fundamentalen Irrtum sind schon die Kreuzritter erlegen, und nicht nur die: Christentum und Islam haben beide einen Missionsauftrag, und das mit jeweils ewigem Heilsversprechen. Dies suggeriert den Überzeugten, sie müßten ständig dafür eintreten und den Anderen überzeugen – und das seit 1500 Jahren! Wohin das führt, haben wir gesehen, und das Programm läuft immer noch – wie ein Dauervirus auf der Festplatte.

Kristall des Wassers, das einen Befehl gehört hat
Der Befehl ist auch so ein vehementer Übergriff. Er wird manipulativ benutzt, um jemand oder auch die Masse gefügig zu machen. Ein Befehl verlangt absoluten Gehorsam, und zwar im Extremfall bis zum Töten. Das heißt, damit wird jede persönliche Macht eliminiert und der Macht eines Einzelnen unterstellt. Auch, wenn der Befehl umschrieben wird mit 'Anordnung auf Ebene Sowieso', ist die Erwartung nach Gehorsam die gleiche. Dies wäre die komplette Abgabe der Macht, um danach wie eine Marionette zu funktionieren – und es ist vor allem lebensgefährlich.

All dies führt uns weit weg von jeglicher Selbstbestimmung und einem freien Leben. Deshalb brauchen wir in dieser Zeit all unsere Achtsamkeit, um uns nicht irgendwohin schieben zu lassen, wo wir nie sein wollten. All diese Formen der Manipulation haben jedoch eins gemeinsam: einen unerlösten Pluto. Da gibt es dann zwei Varianten: man kann Pluto in der Hemmung leben, dann ist man das ohnmächtige Opfer. Davon sind meist die Menschen betroffen, die eine orale, symbiotische oder masochistische Charakterstruktur haben. Pluto in der Täterrolle hingegen lebt ihn in der Kompensation; und diese Menschen haben eine schizoide bis narzißtische Charakterstruktur. Beide ziehen sich wie magnetisch an, und im Zusammenprallen ihrer übergroßen Frustration geschieht eine neue Tat, und neues Leid.

Ein unerlöster Pluto ist immer gegen das Prinzip des Lebens gerichtet. 
 
Er versucht in der Kompensation, seine Vorstellung vom Leben dem Anderen aufzudrücken (Pluto als Rückseite der Sonne). Somit lebt er quasi nur eine Vorstellung, anstatt im wahren Leben zu sein, und muß als Folge das Leben der Anderen unterdrücken, damit seine Vorstellung nicht ins Wanken gerät. Der unerlöste Pluto in der Hemmung hat einfach Angst vor dem wirklichen Leben, und traut sich nicht, seine Macht anzunehmen.

Hüten müssen wir uns daher vor den Kompensatoren, die auf Kosten Anderer Manipulation, Zwänge und Befehle in die geistige, seelische und materielle Welt entlassen. Das betrifft besonders Leute mit Pluto im 3. Quadranten, die dann meinen, die Welt müsse unbedingt teilhaben an ihren Vorstellungsideen (7. Haus), an ihren dogmatischen Leitbildern (8. Haus), oder an zwanghafter Glaubensmission (9. Haus). Sie verstehen sich dann auch noch als Orientierer für andere, die davon überzeugt sind, sie zwangsbeglücken zu müssen. Hier muß man also sorgfältig unterscheiden, was nicht immer leicht ist, gerade wenn Pluto-unerlöst in netter Verpackung auftritt.

Wir wissen aus den Arbeiten von Dr. Masaru Emoto, welche Wirkung Worte und Töne auf Wasser als Informationsträger haben. In der Kristallbildung ist das wunderbar zu sehen, und mit diesen Bildern läßt sich gut reflektieren, welche Wirkung unsere Worte manchmal haben können. Und so ist es hilfreich, wenn wir unseren inneren Beobachter einschalten, um unsere Gedanken wirklich anzuschauen und zu klären. Diese Bewußtheit ist jetzt unbedingt notwendig, insbesondere in den nächsten 4 Wochen, wo die Finsternisse wirken.

Um die Zwilling/Schütze-Achse, auf der sich der Mondknoten befindet, nochmal zu verdeutlichen: es gibt einen Wachstumsprozeß innerhalb des Tierkreises, vom Wissen zur Wahrheit, und zwar über alle 4 beweglichen Zeichen. Er beginnt im Zwilling, der u.a. für Kommunikation und Aufnahme von Wissen steht. In der Jungfrau wird das Wissen sortiert, analysiert und mit der seelischen Wahrnehmung verarbeitet. Dies führt dann im Schützen zur Meinungsbildung, zum Glauben und zum Verständnis. Der Glaube ist aber noch nicht die Wahrheit – die liegt in den Fischen, in der Rückbindung zur Einheit und zum Göttlichen, wenn wir also das Ganze berücksichtigen.

So liegen die auftauchenden Konflikte dieser Knotenachse in den Kontrapunkten Wissen und Glauben, die sich weder ausschließen noch bekriegen, sondern möglichst ein weitgefaßtes Verständnis hervorbringen sollen. Bei einem unerlösten Pluto müssen wir jedoch achtgeben und das Falsche benennen, denn damit verliert es seine vermeintliche Macht über uns. Und um das zu erkennen, müssen wir uns auf unser Empfinden und unsere Wahrnehmung verlassen – unser Bauch- und Herzgefühl ist der allerbeste Wegweiser durch diese unglaubliche Zeit.

Kristall des Wassers, dem die Worte "Liebe" und "Dankbarkeit" gezeigt wurden