Donnerstag, 31. März 2011

Mars und Uranus im Widder

Die Welt ist eine andere geworden, spätestens seit dem 11. März. Das Erbeben der Stärke 9,0 in Japan hat mit seinen ganzen Folgeerscheinungen Spuren hinterlassen, die eine ganz neue Quantität darstellen - ein paar Stunden, bevor Uranus in den Widder gewechselt ist. Nicht nur sind ganze Dörfer und Städte vernichtet worden durch den Tsunami, tausende Menschen starben oder wurden komplett entwurzelt. Und als ob das nicht schon genug wäre, erhebt sich auch noch das unsichtbare Gespenst der Radioaktivität aus den Trümmern der AKW's in Fukushima, ein zerstörerisches Gespenst, das keine Rücksicht nimmt auf Landesgrenzen, und das der Mensch selbst erschaffen hat. Die wissenschaftshörigen Menschen wissen es also besser als die Schöpfung – und nun, hier ist die Quittung dafür.

Plutonium hat eine Halbwert- zeit von 24 000 Jahren (!) und es stellt sich die Frage, woher diese Menschen das Recht nehmen, unzähligen Generationen nach ihnen solche Bürde aufzuerlegen. Ich nehme an, sie haben bisher nicht in Erwägung gezogen, daß sie selbst bald wieder in diese Welt inkarnieren werden – allerdings in 3D, wo sie sich weiter mit den Folgen ihrer Taten abmühen können. Die Kernspaltung ist Pluto zuzuordnen, der uns jetzt mit den Schatten unserer Verdrängung konfrontiert, denn Pluto im Steinbock ist knallhart und zeigt uns die versäumte Verantwortung. Pluto kann dann positiv wirken und den ihm innewohnenden Reichtum zeigen, wenn wir uns von unseren Schattenthemen gelöst haben; wenn Gier und die zugrunde liegenden emotionalen Defizite geheilt sind. Bis dahin jedoch werden uns all unsere Verdrängungen auf einem fliegenden Silbertablett präsentiert: von Uranus, der sich nun langsam in das Quadrat zu Pluto begibt.


Die lange Zeit mit Pluto im Schützen (1995-2010) und Uranus in den Fischen (2004-2011) ist nun vorbei, die Zeit der grandiosen Erfolgsträume, der religiösen Auseinandersetzungen (auch der  Unterscheidung zwischen Religion und Spiritualität), aber auch des Herumeierns und der Sorglosigkeit in so vielen Bereichen. Beide Planeten ziehen in den kardinalen Zeichen Widder und Steinbock 'andere Seiten auf', und so werden wir uns genötigt sehen, immer öfter schnelle und vor allem klare Entscheidungen treffen zu müssen.

So hat Uranus mit seinem Wechsel in den Widder eine neue Zeit eingeläutet – vielleicht auch DIE Neue Zeit. Da er jeweils ca. 8 Jahre braucht, um ein Zeichen zu durchqueren, dürfen wir uns noch eine ganze Weile mit seinen Auswirkungen beschäftigen. Seine Herrschaft im Wassermann kennzeichnet ihn als Träger, Durchsetzer und Auslöser all der notwenigen Veränderungen, die stattfinden müssen. Neptun steht für die Einheit und den göttlichen Willen des Schöpfers. Uranus obliegt es, diesen zum Ursprung zu bringen – und weil wir uns in einer dualen Welt befinden, geht dies mit einer Teilung einher, ähnlich wie die Zellteilung, also der Trennung aus der Einheit. 

Uranus
Wenn nun der göttliche Wille zum Ursprung gebracht wird, und Uranus findet in der Welt keine Möglichkeit, dies an eine verantwortungsvolle Struktur nach göttlichen Gesetzen (Saturn) weiterzugeben, dann kann er überraschend aus den bestehenden Bedingungen herausheben, persönlich wie kollektiv. Mit Vorliebe 'wählt' er dafür plötzliche Eingriffe, wie Erdbeben, Blitzschlag, Unfälle oder Operationen, allerdings nicht wahllos, sondern dort, wo der göttliche Seelenplan verlassen wurde. Dabei sind solche Ereignisse nicht als 'der Himmel schlägt zurück' mißzuverstehen, sondern sie zeigen lediglich an, daß wir uns von unserem Ursprung und unserer Freiheit weit entfernt haben, weil wir notwendige Veränderungen vernachlässigt hatten. Man kann zwar Uranus eine ganze Weile ignorieren; aber bei seinen Auslösungen im 7er-Rhythmus oder Transiten ist er dann plötzlich da, entsprechend der anstehenden Themen.

Das Widderzeichen steht für impulsive, unschuldige und spontane Aktivität, und sein Herrscher Mars überträgt diese Kraft dort, wo er gerade steht. Mars ist ebenso ein Synonym für Männlichkeit, für den Animus und für Energie. Da der Widder das Spiegelzeichen der Fische ist, führt der Mars in der Realität das aus, was Neptun sozusagen feinstofflich vorgibt. Werden die Schöpfergesetze allerdings mißachtet, indem man dem unerlösten Pluto folgt, dann wird Mars zu Poseidon, dem Zerstörer. Im Grunde ist es ganz einfach: folgst du deiner Angst und deinen Vorstellungen (Pluto), werden Mars und Uranus dich solange korrigieren, bis du merkst, daß du in der Sackgasse steckst. Folgst du jedoch dem Angebot des Schöpfers und der Liebe (Neptun), dann kann sich deine individuelle Gestaltwerdung entfalten, und du bist in Sicherheit.

Ihr könnt euch denken, daß Mars und Uranus in Kombination ein ganz 'heißes Eisen' ist. So ist mit Mars/Uranus auch die Befreiung des Mannes ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit; denn wie viele Männer passen sich aus Sicherheitsgründen oder Angst gerade beruflichen Bedingungen an, anstatt ihren tiefsten Wünschen zu folgen. Ich möchte das nicht kritisieren, sondern gebe nur zu bedenken, wie selbstverständlich das oft geworden ist, ohne hinterfragt zu werden. Es erinnert an das Märchen vom 'Eisenhans', das im gleichnamigen Buch von Robert Bly so wunderbar analysiert wurde: es ist der wilde, ursprüngliche Mann, der neu entdeckt und ins Leben integriert werden will. Dieser Teil in uns hört auf den ersten inneren (göttlichen) Impuls und auf sein Empfinden – und wenn er Angst verspürt, dann schaut er sie sich an, entscheidet sich aber nicht für sie. (Auch Frauen haben diesen Teil in sich, im inneren Mann, der ebenso die Befreiung braucht. Man kann es auch als innere wilde Frau bezeichnen, wie in der russischen Geschichte von der Baba Yaga).

Als Kompensation hat die patriarchale Welt Mars/Uranus als Gigantismus ausgelebt – in irrsinnig hohen Wolkenkratzern (gerade wird in Hongkong das höchste Hotel der Welt, Ritz-Carlton eingeweiht, 500m hoch), in einer demnächst aus dem Ruder laufenden Wirtschaft durch gigantische Geldmengen, und durch die immer irrsinniger werdenden Rüstungsausgaben – und so sind Raketen eine pervertierte Form von Mars/Uranus, nämlich ein Phallus-Symbol, das zerstört, anstatt daß es liebt. Hinter diesen Kompensationsformen ist sehr viel Wut zu vermuten, in tiefer Ursache eine Wut über ungestillte Bedürfnisse und Ablehnung von den Müttern, und diese wiederum waren zu verletzt, um genug geben zu können. Befreiung ist für alle notwendig.

Ringo Starr in "Caveman"
Der Mars wird jetzt all diese Themen potenzieren, wenn er am Sa.morgen 2.04. in den Widder geht, und gleich So.abend auf den Uranus trifft, am Tag des Neumondes. Es ist die Zeit (♂ im ♈ bis 11.05.) für spontane Klärung und Befreiung aus einengenden und falschen Mustern, die abgelegt und bereinigt werden müssen. Auch wenn noch Zerstörung stattfindet, weil zuviele noch aus Angst handeln, können wir jedoch damit beginnen und diese Chance nutzen, auf unser Herz zu hören und unsere größten und sehnlichsten Ziele verfolgen. Auf diesem Weg freunden wir uns bewußt wieder an mit dem wilden, ursprünglichen Teil, der ebenso sehnsüchtig darauf wartet, von uns abgeholt zu werden.