Montag, 14. Februar 2011

Die Ursachen von Tätern und Opfern / 1

In diesem und den nächsten beiden Artikeln möchte ich mit weit verbreiteten Vorurteilen aufräumen, welche die Entwicklung unserer Gesellschaft weit mehr behindern, als allgemein angenommen wird. Denn wie selbstverständlich werden Täter in die Ecke der Verachtung gestellt und getrieben, gestützt von der verurteilenden Justiz, aber auch vom größten Teil der Bevölkerung. Und die Opfer werden zwar bedauert, erfahren aber nur selten wirkliche Hilfe und Unterstützung, weil die Zusammenhänge nicht wirklich verstanden sind, wie man zum Opfer oder Täter wird. Die, die es eigentlich wissen müssen, sie schweigen oder melden sich nur selten zu Wort - dabei vermisse ich einen Aufschrei, der so laut sein müßte, daß alle es hören - ? Dies ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung. Die wohlgewahrte 'professionelle Distanz' schützt eben auch die Unmöglichkeit, den Menschen auf der Herzebene zu begegnen - aber dies ist genau das, was so sehr fehlt.

Der österreichische Psychoanalytiker und Arzt Dr. Wilhelm Reich hat dies gewußt, ebenso der Pädagoge Alexander S. Neill (Gründer der Schule 'Summerhill'), die eine herzliche Freundschaft verband. Sie publizierten ihre Erkenntnisse bereits Mitte des letzten Jahrhunderts. Seltsam nur, daß beide keine wirkliche offizielle Anerkennung fanden. Reich hatte auch die wahren Krebs-Ursachen in wissenschaftlichen Studien belegt - und es war klar, daß er aus dem herrschenden System eliminiert werden mußte, denn er hätte die Pharma-Industrie überflüssig gemacht - und deshalb starb er 1957 in einem amerikanischen Gefängnis, in der 'freien' Welt, die seine Bücher verbrennen und ihn verhaften ließ. Ich versichere euch, wenn man die Bücher von Reich gelesen hat, erübrigt sich ein Studium der Psychologie. Im Folgenden und den nächsten Artikeln gebe ich euch Auszüge aus meinem Buch wieder, wozu auch die Channelings von Sananda gehören. 

Herzenslichter, Osira

Täter und Opfer

Wir hören immer wieder von Gewalttaten, von Menschen, die scheinbar 'durchdrehen'. Es wird dabei meistens von körperlicher oder sexueller Gewalt berichtet und selten bis gar nicht von geistiger und seelischer Gewalt. Die verheerenden Folgen letzterer sind noch nicht wirklich in das allgemeine Bewußtsein gedrungen, obwohl viele, wenn nicht gar ein sehr hoher Prozentsatz der Menschen seelische Verletzungen in der Kindheit erlebt hat.

Ein Grund dafür mag sein, daß unser gängiges Wertesystem die weitreichenden Folgen seelischen Mißbrauchs bisher weit unterschätzt hat. Ein anderer Grund ist der, daß die Schulmedizin in den letzten beiden Jahrhunderten den Körper getrennt sah von allem anderen, was uns ausmacht. Das war nicht immer so. Bereits Paracelsus und auch Platon wußten genau um die Seele-Geist-Körper-Einheit. Auch andere Forscher haben in der neueren Zeit immer wieder darauf hingewiesen, wie der Erfinder der Homöopathie Samuel Hahnemann, Rudolf Steiner / Anthroposophie und Dr. Wilhelm Reich / Orgonomie. Gerade ihnen wurde keine oder sehr eingeschränkte öffentliche Anerkennung zuteil – weil ihre Erkenntnisse dem, was die Schulmedizin vertrat und den Interessen der Lobby, diametral entgegen lief.
Wilhelm Reich
Reich, ein österreichischer Arzt und Psychoanalytiker, prägte den Begriff der 'Emotionellen Pest'. Das meinte er nicht abwertend, sondern als Synonym dafür, wie verbreitet sie ist. Er bezeichnete die Emotionelle Pest als chronische Biopathie des Organismus, hervorgerufen durch die seelischen Mißhandlungen in der Kindheit, die sich später in einer Charakterneurose manifestieren. Er fand heraus, daß sich unausgedrückte Angst und Wut in muskulären Panzerungen verbergen, die er durch seine Vegetotherapie lösen konnte. Die Emotionelle Pest ist eine lebensverneinende Haltung, welche die unterdrückte Wut auf andere Menschen projiziert – und damit lebensgefährlich sein kann. Ein Zitat von Reich (Wilhelm Reich, „Charakteranalyse“) :

„In der natürlich gesunden Charakterreaktion fallen das Motiv, die Handlung und das Ziel in eine organische Einheit zusammen, nichts daran ist verhüllt, sie ist unmittelbar verständlich. Ein wesentlicher Grundzug der emotionellen Pest-Reaktion ist, daß Handlung und Begründung der Handlung einander niemals decken. Das wirkliche Motiv ist verdeckt, und ein scheinbares Motiv ist der Handlung vorgeschoben.
Die destruktiven Ausdrucksformen emotioneller Pest findet man in: passiver und aktiver Autoritätssucht, Moralismus, parteiliches Politikantentum, familiäre Pest, sadistische Erziehungsmethoden, der masochistischen Duldung solcher Erziehungsmethoden oder die kriminelle Rebellion dagegen, Tratsch und Diffamierung, autoritärer Bürokratismus, imperialistische Kriegsideologie, kriminelle Antisozialität, Pornographie, Geldwucher und Rassenhaß. Der gemeinsame Kern all dieser Erscheinungsformen ist die Unterdrückung der natürlichen Impulse, der Libido, welche die Lebensenergie selbst darstellt.“

Auch wenn Reich diese Erkenntnis bereits in den 40er und 50er Jahren publiziert hat, so muß ich ihm immer noch zustimmen. Wir sehen also, daß die Folgen emotionalen Mißbrauchs sich nicht nur auf die persönliche Entwicklung auswirken, sondern im Grunde die ganze Bandbreite gesellschaftlicher Mißstände darstellen. Es erhebt sich nun die Frage: wie wird man zum Opfer, und wie zum Täter?

Grundsätzlich sind dabei diese Kriterien zu berücksichtigen:
    die Art der seelischen Verletzung in der Kindheit
    die Schwere der Verletzung
    die Art und Weise des eigenen Umgangs mit der Verletzung
    der Bewußtheitsgrad über die Zusammenhänge

Es wäre nicht richtig, aus bestimmten Verletzungen heraus den Rückschluß zu ziehen, wer zum Opfer oder zum Täter wird, aber man kann eine latent vorhandene Neigung aus den Charakterstrukturen ableiten, in welche Richtung seelisch beeinträchtigtes Verhalten geht. So läßt sich vermuten, daß die orale, die symbiotische und masochistische Struktur die Voraussetzungen mitbringen, bei ungenügender Wahrnehmung und Bearbeitung, in eine Opferrolle gedrängt zu werden. Zum einen, weil alle drei (zu) gutmütig und vertrauensselig sind und zum anderen, weil sie zu wenig Abwehr entgegenzusetzen haben. Besonders der masochistische Charakter bringt eine hohe Leidensfähigkeit mit, weil er es kennt, daß seine Grenzen überschritten und mißhandelt werden.

Für eine Täterrolle bringen die rigide und die narzißtische Charakterstruktur 'geeignete' Voraussetzungen mit. Der Rigide wird vom anderen Geschlecht oft abgelehnt und enttäuscht, und der Narzißt wurde für seine Fähigkeiten verhöhnt. Bei Männern spielt es noch eine Rolle, ob sie vom Vater als Mann anerkannt wurden – im Fall des Täters meistens nicht. Bei potentiellen Tätern wäre auch wichtig, wie schwerwiegend die Verletzung war und ob sie noch genügend Frustrationstoleranz mitbringen, eine erneute verletzende Situation auszuhalten. Wenn dann noch eine frühe schizoide Störung vorliegt, kann der Betreffende auch zu Kurzschlußreaktionen neigen und irrational handeln.

Beide, Opfer und Täter, sind wie die verschiedenen Seiten einer Münze. Sie sind beide als Kind seelisch mißbraucht worden und leiden beide unter ihrer Situation. Sie ziehen sich energetisch an wie ein Magnet, und im Zusammenprallen ihrer übergroßen Frustration entsteht eine neue Tat und neues Leid.
* 
Jesus Sananda 
durch Osira
Sananda © Del Parson
„Geliebte Freunde, es gibt soviel Leid in eurer Welt, das ihr zu Recht sehr beklagt. Ihr verletzt euch gegenseitig und gebt einander die Schuld, anstatt nach den Ursachen zu schauen, warum Menschen einander verletzen. Ich sage euch: wenn ihr alle eine behütete Kindheit voller Liebe gehabt hättet, dann würde es kein Leid auf eurer Welt geben. Dann würdet ihr einander respektieren und euch Gutes tun. Ihr wärt frei von jedem Mangel, weil ihr an euch selbst glauben würdet, und Gier und Neid würden keine Basis mehr finden, in der sie Wurzeln schlagen könnten.

Das größte Hindernis auf eurem Weg ist euer Glaube an Schuld. Solange ihr anderen die Schuld für euer Leiden gebt, dreht ihr euch in einem Hamsterrad. Hört auf zu urteilen und hört einander zu. Setzt alles daran, euren Kindern eine glückliche Kindheit zu ermöglichen und fangt an, eure Verletzungen in eigener Verantwortung zu heilen. Die Angst, die ihr davor habt, zeigt euch nur den Mangel an Liebe.

Denn wer am meisten der Liebe bedarf, ist eure Angst. Sie ist der Teil von euch, der im Dunkeln sitzt und sich vor der Sonne fürchtet. Doch Licht und Liebe sind eure Lebenselixiere und die aller Wesen. Habt den Mut, euer Licht in die dunkelsten Ecken zu tragen. Und ihr habt ein Herz voller Liebe, mit dem ihr heilen könnt – erst euch, dann die Anderen. Es gibt nichts, was Liebe nicht heilen könnte. Es ist so einfach. Habt Vertrauen in eure Liebe, denn sie ist es, die euch Erlösung bringen wird.“