Mittwoch, 27. Oktober 2010

Die Ängste im Horoskop - Pluto

In unserem Entwicklungsprozeß hin zu ganzheitlichen, spirituellen Menschen, die sich auf Liebe, Mitgefühl und Toleranz ausrichten, wird meistens die Betonung auf mentale Arbeit gelegt, wie Glaubenssätze verändern, Meditation etc. Wie ich in der Praxis mit Klienten oft feststelle (zB bei der Chakrenreinigung), werden Ängste oftmals ausgeklammert oder vernachlässigt. Doch wenn wir wahrhaft erwachen wollen, kommen wir nicht umhin, auch unsere Ängste zu erlösen. Sie betreffen die drei unteren Chakren und deren Über- lebensthemen.
 
Die Ängste, die ich in den einzelnen Kapiteln meines Buches* beschrieben habe, lassen sich auf die gleichzahligen Häuser des Geburtshoroskopes beziehen. Die Astrologie differenziert dabei zwischen drei recht unterschiedlichen Arten von Angst, welche sich aus den äußeren Planeten Pluto, Saturn und Neptun ableiten. Wer sein Horoskop besitzt, kann leicht ablesen, in welchen Häusern diese Planeten stehen, und kann somit seine speziellen Ängste genauer zuordnen. Weiter ist in diesem Zusammenhang wichtig, welche Häuserspitzen die Zeichen Skorpion, Steinbock und Fische anschneiden – sie sind die Basis, der Ausgangspunkt der Ängste, sie beschreiben, warum die Angst existiert; während die Stellung von Saturn, Pluto und Neptun sagt, in welchem Lebensbereich sich die Angst auswirkt.

Pluto / Skorpion
Die plutonische Angst ist die stärkste und elementarste, sie konfrontiert uns mit den tiefsten Schatten, die für uns zu erlösen sind. Pluto ist der Herrscher der Unterwelt, somit auch Herrscher über das Unbewußte. Er kontrolliert gnadenlos, wer Zugang zu ihm sucht, und so können wir uns seinen Themen nur in Echtheit und Aufrichtigkeit nähern. In seiner Tiefe werden wir verwandelt, weil wir dort unsere egoistischen Wünsche aufgeben lernen, zugunsten einer erneuerten, authentischen Persönlichkeit, die ihren Schatten erlöst, indem sie ihre tiefste Angst annimmt und deren Kraftressourcen integriert.

Es ist der gleiche Prozeß wie in 'Inanna's Abstieg in die Unterwelt', den ich in Kapitel 8 (ausführlicher) beschrieben habe. Inanna erzählt den ältesten Auferstehungsmythos, der uns überliefert ist. Sie ist die sumerische Königin des Himmels und der Erde, und weil sie sich nicht vollständig fühlt, besucht sie die Königin des Großen Unten. Auf dem Weg dorthin muß Inanna alles loslassen, was ihr lieb ist, und sie wird dort unten mit einem Blick getötet. Mit Inanna stirbt jedoch nur unser altes, unechtes Ich. Die Konfrontation mit ihrem Schatten lehrt sie wahre Demut, und mit der Integration des Schattens wird sie neu geboren - eine typische plutonische Geschichte.

Pluto ist ebenso in vielen Märchen und Mythen wiederzufinden: in Rumpelstilzchen, dessen Name, also die Wahrheit ausgesprochen werden muß; in Ceres und Persephone, wo die Mutter die Tochter loslassen muß; in Schneewittchen, wo der giftige Apfel die plutonische Vergiftung ihres Lebens darstellt, um nur einige zu nennen.

Pluto steht für die Angst, die uns mit den Abwehrstrategien des Versorgers (ein innerer Persönlichkeitsanteil) konfrontiert, mit unseren Süchten und schädlichen Gewohnheiten. Wir sind dort, wo Pluto steht, sehr schnell resistent, ignorant und im schweren Fall der Verdrängung auch zwanghaft, oder neigen zu bestimmten Vorstellungen, von denen wir nicht abweichen wollen, insbesondere dann, wenn auch persönliche Planeten wie die Sonne oder der Mond von seinem Einfluß betroffen sind. Das Haus, welches den Skorpion anschneidet, besagt, aus welchem Lebensbereich die Angst stammt, was die Ursache für sie ist.
Während eines Pluto-Transits – ein Überlauf Pluto's über einen wichtigen Punkt im Horoskop – werden wir in seine Tiefen geworfen, können uns ausgeliefert fühlen und ohnmächtig. Hier besteht die Gefahr, sich mit Schmerz-dämpfenden Mitteln von einer Lösung des Problems abzuschneiden. Die Lösung besteht darin, absolut ehrlich mit sich selbst zu sein und die verdrängten Schatten anzusehen, das Ungeliebte, Verhinderte oder Bedrohliche zu benennen, und in ihm die verlorene Kraft zu sehen und anzuerkennen. So ein Pluto-Transit kann sich wegen seiner Langsamkeit ein bis zwei Jahre hinziehen. Danach erkennen wir oft erst, welchen Zugewinn wir durch unsere ernsthafte Klärung gewonnen haben. Wenn wir unsere Schatten erlöst haben, kann Pluto sein Füllhorn öffnen: wir werden uns unseres wahren Reichtums bewußt.

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Ausführliche Beschreibung der Ängste in allen Lebensbereichen, wie deren Ursache und Lösung, findet ihr in diesem Buch - eine Co-Produktion mit Jesus Sananda, der seine Sichtweise zu den Ängsten erzählt