In meinem ersten Artikel habe ich die Dynamiken der Planetenzyklen beschrieben (siehe im August/Archiv). Heute stelle ich den wichtigsten Zyklus vor, die anderen werden folgen.
Der Saturn-Pluto-Zyklus
Er dauert etwa 38 Jahre und kann erfahrungsgemäß als übergeordnet gelten. Saturn steht für Zielsetzungen, für Verantwortung und Grenzen und hat komprimierende Eigenschaften. In der Wirtschaft steht Saturn für die Begrenzung von Produktion und Kapital. Pluto hingegen ist die tiefgreifende Wandlung, die alles nicht Brauchbare abstößt, losläßt oder auch zerstört, und dann von Grund auf erneuert. In der Wirtschaftsterminologie steht Pluto für das Kapital, Gewinn, Reichtum, Gold, Reserven und für die Wachstumsentwicklung. Der Saturn/Pluto-Zyklus beschreibt also die Möglichkeiten von Wachstum des Kapitals, und wo das Wachstum seine natürlichen Grenzen finden sollte.
Der laufende Zyklus begann 1982 auf 27° Waage, was bedeutet, daß in diesem Zyklus eine ausgewogene und gerechte Wachstumsverteilung erreicht werden sollte. Wir wissen heute, daß dies nicht geschehen ist, und so werden die Spannungsaspekte im laufenden Zyklus jeweils auf ein Defizit dieses Ziels hinweisen. Das 1. Quadrat fand 1993 statt, die Opposition war 2001 und das 2. Quadrat fand dieses Jahr im Januar und August statt. Dies sind also die Krisenjahre, in denen das ursprüngliche Ziel des gemäßigten und ausgewogenen Wachstums überprüft wird.
Alle drei Jahreszahlen stehen für ausgeprägte Krisenjahre. 1993 übernimmt Bill Clinton das Präsidentenamt, und es gab einen Sprengstoffanschlag auf das World Trade Center. Es gab Brandanschläge in Deutschland und der Türkei und Krieg zwischen Georgien und Abchasien. Nach einer Verfassungskrise fanden erste freie Wahlen in Russland statt. In Japan und Indien gab es schwere Erdbeben mit vielen Toten, und wir hatten Hochwasser an Rhein und Mosel. Auch gab es bei uns einen Konjunktureinbruch als Folge der Kosten für die Wiedervereinigung.
2001 ist uns allen in Erinnerung an den Schock, den der Angriff auf das WTC weltweit auslöste, mit der Folge eines schweren Börseneinbruchs. George Bush wird Präsident. Der Bundestag stimmt dem Afghanistaneinsatz zu. Es gibt mehrere Flugzeugabstürze, wie Erdbeben in El Salvador, Peru und in Indien mit über 20 000 Toten. Es ist das letzte Jahr mit der D-Mark, und die Euro-Einführung am 1.1.2002 hat die D-Mark im Wert halbiert, wie wir heute wissen.
Die diesjährigen Krisen 2010 sind noch sehr präsent: Griechenland meldet Staatsbankrott und wird durch ungedeckte Kredite seitens der EU 'gerettet'. Im Golf von Mexiko sind bereits zwei Ölplattformen explodiert, mit unabsehbaren Folgen, und BP schafft sich selbst ab, so wie Herr Sarrazin es mit Deutschland versucht. Ein Drittel des Jahres ist noch offen, und es gibt noch zwei kritische Zeitzonen: Ende September bis Anfang Oktober und der Dezember. Das letzte Quadrat von Saturn und Pluto ist zwar im August gewesen, doch die Auswirkungen von begrenztem Wachstum können sich noch zeigen, zumal es auch noch andere Spannungsaspekte gibt. Eine Saturn/Pluto-Spannung zeigt auch immer Zeiten an, in denen der Goldpreis besonders gedrückt wird.
Saturn läuft in der Waage, dort ist er für die Wirtschaft zu passiv, aber kompromißfähig und diplomatisch - vielleicht zu kompromißfähig, wenn man sich die Gehälter der Bankster ansieht. Es werden nicht genug Grenzen gesetzt für gierige Geldsüchtige, über deren maßloses Verhalten selbst Dagobert erblassen würde. Pluto bewegt sich in den ersten Steinbockgraden, dort ist er für ein hartes Durchgreifen und für null Risiko. Da Saturn jedoch zur Zeit den Pluto beherrscht, wird weiterhin rumgeeiert und Kompromisse geschlossen, wo keine sein dürften.
Die Erfahrungen haben gezeigt, daß in der ersten Hälfte eines Saturn/Pluto-Zyklusses regelmäßig eine Aufschwungphase entsteht, und die hatten wir eindeutig in den Jahren von 1982 bis 2001. Von der Opposition bis zur Konjunktion hat sich ebenso regelmäßig ein Abschwung gezeigt. Dies ist die laufende Phase von 2001 bis 2020 - und hier hätte man rechtzeitig vorsorgen und langfristig planen müssen, um die Abschwungphase sicher zu konsolidieren.
Die Krisenjahre haben deutlich signalisiert, daß das vorgegebene Ziel nicht erreicht wurde. Dieses Jahr ist besonders geprägt durch eine Häufung von Krisen, die als 'chaotischer Knoten' gesehen werden können. Es ist offensichtlich geworden, daß niemand wirklich Verantwortung übernimmt in diesem völlig ausgereizten Monopoly-Spiel, und deshalb ist damit zu rechnen, daß wir wahrscheinlich alle den Preis für diese vertanen Möglichkeiten zahlen müssen. Die Regierung plant sicherlich nicht nach diesen Zyklen, was in Herrn Brüderles Aussagen deutlich wird, da er vom Aufschwung XL faselt. Entweder muss jetzt radikal gegengesteuert werden, oder die Konsequenzen werden bis Jahresende deutlich. Was der Einzelne tun kann? Raus aus sämtlichen Bonds und unnötigen Versicherungen, und sich mit Vorräten und etwas Edelmetall eindecken - vorzugsweise Silber, so entgeht man einem Goldbesitzverbot (hat's alles schon gegeben). Glücklich ist, wer einen Ofen und einen Garten besitzt.
Doch laßt euch nicht entmutigen: die Krise muß in etwas vollkommen Neues führen, so wird auch die Einsicht kommen müssen, zu einer wertgedeckten Währung zurückzukehren. Mal sehen, welches Land zuerst diese Erleuchtung hat.