Freitag, 13. Juli 2012

Das Pluto – Uranus Quadrat

„Erreiche eine Grenze und geh' darüber hinaus; erreiche eine weitere Grenze und geh' darüber hinaus. Unsere einzige Sicherheit ist unsere Fähigkeit zur Veränderung.“
John Lilly

Pluto und Uranus
Kollektive Strömungen sind keine Modeerscheinung. Sie suchen immer einen Aus- gleich zu schaffen, zwischen den größten Defiziten und den größten Zielen der Menschen, und je nachdem fallen sie un- terschiedlich aus. Die natür- liche Bestrebung ist es, sich weiterzuentwickeln – und da- für schaffen wir uns Raum, oder werden daran gehindert. Die großen planetaren Zyklen sind der Motor für immerwäh- rende Veränderung – nichts steht jemals still, sondern ist in einem fortdauernden Prozeß der Entwicklung begriffen. Sie findet nicht in linearer Weise statt, sondern beschreibt eine auf- wärts gerichtete Spirale. Wenn wir unseren ersten Saturn-Zyklus vollendet haben, zwischen 28 und 30 Jahren, haben wir die Verantwortung in allen Lebensbereichen verinnerlichen können – und dann beginnt der Zyklus erneut; nun aber auf einer höheren und bewußteren Ebene.

So verhält es sich mit allen Zyklen, die uns immer weiter auf der komplexen Spirale voran- schieben. Der Pluto-Uranus-Zyklus ist einer der größten, und wir leben nicht lange genug, um ihn komplett zu erfahren. Doch immer, wenn sich wichtige Aspekte zwischen diesen Planeten bilden, wird die Gesellschaft großen Herausforderungen gegenüberstehen.

Pluto mit einer Umlaufzeit von etwa 250 Jahren ist der langsamere von beiden. Er zeigt uns, an was wir uns alles gebunden haben – Menschen, Dinge, Gewohnheiten, Süchte – und die daraus entstehende Notwendigkeit der tiefen Transformation, die in Loslassen von allem mündet, was uns nicht gut tut. Wenn unsere plutonischen Kräfte nicht im Gleichgewicht sind, dann erleben wir sie im Mangel oder im Überschuß. Plutonische Themen sind oft mit den tiefsten Ängsten besetzt, und so sind sie am schwersten zu lösen. Ein Mangel ist gegeben, wenn wir Pluto in der Hemmung leben: das zeigt sich als Ohnmacht, als zuwenig Glauben an sich selbst, oder in der Rolle des Opfers. Ein Zuviel von Pluto's Kraft befördert uns leicht in die Kompensation: indem destruktive Macht und Manipulation ausgeübt wird, als Workaholic oder anderer Süchte und in der Rolle des Täters.

Auf der wirtschaftlichen Ebene steuert Pluto das Kapital, das Vermögen und die Ressourcen, er steht für Gewinn und Reichtum. Manche sehen ihn auch in Bezug zu Gold; doch sehe ich eher die Sonne als Synonym für Aurum/Gold (doch Goldspekulation ist Sonne-Pluto). Pluto steht also für die wirtschaftliche Entwicklung, die je nachdem, in welchem Zeichen sich Pluto bewegt, sich unterschiedlich gestaltet und entsprechende Bereiche 'bearbeitet'. Er läuft seit Ende 2008 bis 2024 im Steinbock, und das ist die Zeit, in der Pluto alle bestehenden Strukturen prüft und infrage stellt, ob ihre Form im Sinne der ganzheitlichen Entwicklung noch tragfähig ist. Als 'Herr der Unterwelt' geht er dabei ziemlich gnadenlos vor, er serviert uns einen Stirb-und-Werde-Prozeß, obwohl – sich hinterher oft herausstellt, daß das mit dem Verlust verbundene Loslassen vielleicht doch ein Akt der Gnade war. Manchmal erkennen wir das Jahre später. Gesellschaftlich gesehen transformiert Pluto im Steinbock besonders die Formen der Regierungen. Eine sanftere Wirkung hatten Uranus und Neptun, die Ende der Achtziger und zu Beginn der Neunziger durch den Steinbock liefen; doch Pluto zerstört bis auf die Fundamente, wenn die Strukturen krank sind. Erst dann kann etwas wirklich Neues entstehen – wie 'Phönix aus der Asche'.

Uranus + Mond Ariel
Uranus mit seinen 84 Jahren Umlaufzeit ist da wesentlich 'schneller'. Er selbst ist die wandelnde Veränderung, der nie im Mittelpunkt verharren kann, sondern aus ihm flüchtet; der über jeden Lehrsatz lacht, weil er ihn augenblicklich ad absur- dum führen kann; der alles auf den Kopf des Be- trachters stellt, indem er jede Logik durchbricht – der Narr, der seine Freiheit über alles liebt. Uranus holt uns plötzlich und unangemeldet aus eingefah- renen Verhaltensweisen, aus falschen Zusammen- hängen und zu einengenden Mustern. Wenn wir solche intuitiven 'Blitzschläge' ignorieren sollten, dann kann er uns auch mit einem Unfall oder einer Operation ruhigstellen, damit wir Gelegenheit zum reflektieren bekommen. Ein Uranus-Transit holt uns aus eingefahrenen Lebensgleisen, stellt sozusagen plötzlich die Weichen anders, sodaß wir in eine somit korrigierte Richtung fahren.

Gesellschaftlich gesehen steht Uranus für die Revolution, für den Aufstand gegen Unge- rechtigkeit. Der Freiheitswille bricht sich Bahn und will alles sofort verändern – aber auch das kann nur im Prozeß geschehen. In der Wirtschaft ist Uranus zuständig für den Umschwung, neue revolutionäre Ideen und Arbeitsmethoden. Er befindet sich im Zeichen Widder, seit März 2011 bis April 2018, und in dieser Zeit wird er besonders den Umgang mit Energie prägen und erneuern wollen. So müssen wir uns endgültig von den zerstörerischen Kräften der Energiegewinnung befreien, und uns stattdessen den freien Energien zuwenden, die im Übermaß vorhanden sind, deren Gewinnung und Patente jedoch noch von der Elite zurück- gehalten werden. Für uns persönlich geht es darum, zu unserer Kraft und Stärke zu finden, unseren Mars zu befreien, indem wir dazu stehen, was wir wirklich wollen.

Das jetzt beginnende Quadrat von Uranus und Pluto ist das erste innerhalb des laufenden Zyklus, der 1965/66 begann. Das bedeutet, wir stehen das erste Mal nach Beginn des 'Wirtschaftswunders' in einer richtigen Krise, die sich sehr emotional gestalten wird, weil unser tiefstes Sicherheitsgefühl betroffen ist. Mehr über die Dynamik der Zyklen:
http://2012sternenlichter.blogspot.de/2010/08/wirtschaftskrise-und-planetenzyklen.html
An diesen Tagen finden die weiteren Quadrate statt:
2012: 19.09., 2013: 20.05. + 1.11., 2014: 21.04. + 14.12., 2015: 16.03.

Pluto und Uranus stehen in Kardinalzeichen – beide wollen den Ton angeben, und weder der Widder noch der Steinbock werden sich jeweils vom anderen etwas diktieren lassen. Die Regierungen – bei denen man von einem unerlösten Pluto ausgehen kann – wollen den Status Quo ihrer Macht behalten, und sie ggf. noch erweitern. Sie haben Angst vor Macht- verlust, und das berechtigterweise, so wie sie damit umgegangen sind. Die Kräfte des Um- schwungs machen sich jedoch bemerkbar; zwar noch zögerlich, aber die Proteste gegen das ungerechte Establishment laufen. Dies sind erst die Anfänge, denn das Quadrat findet bis 2015 noch mehrmals statt. Die Kräfte der Revolution werden sich im Laufe dieses Prozesses wohl durchsetzen, aber auf nicht gerade gemütliche Weise, sondern es kann mit vielen Herausforderungen sehr stressig werden. Schauen wir am Radix des ersten Quadrates (berechnet auf Berlin), was es uns sagen will:

1. Pluto-Uranus Quadrat
Es geht um eine unvoreingenommene Betrachtung und Analyse: wie frei sind die Völker, wie gut wird für Familien gesorgt (Merkur H1 in 11 im Krebs)? Wie gerecht wird mit unserer Freiheit umgegangen (Merkur Konj. Varuna in 11)? Es zeigt sich eine deutliche Be- hinderung und Kontrolle dieser Be- wußtwerdung und der Kommunikation (Saturn Qu. Merkur), die hauptsächlich über die Medien stattfindet (Saturn in 3). Auch die Verwirklichung und Durch- führung ist erschwert, wird sogar ange- griffen (Mars Spiegelpunkt Quadrat Sonne), in Form von aggressiven Glaubenssätzen (auch aus dem Aus- land möglich), die an die (materielle) Substanz gehen (Mars H9 in 2). Es entsteht dabei Angst vor Verlust von Lebensqualität, wie auch Angst vor der eigenen Souveränität (Pluto H4 in 5). Das mag sich merkwürdig anhören; aber das ist die Folge dessen, daß uns über Jahrzehnte Schuldgefühle einge- impft wurden. Um den Pluto konstruk- tiv zu leben, sollten wir in die Selbstermächtigung gehen – natürlich im positiven Sinne.

Dazu gehört das Thema Elternverrat in der Gemeinschaft, so fühlen wir uns von der Regie- rung verraten (Sedna Konj. MC), die gar nicht wirklich weiß, was zu tun ist (Lilith am MC, Opp. Juno am IC). Weiter haben wir den Blick auf weitere Konkurse (Neptun am DC auf 2° Fische), aber auch auf die Vision der wahren Einheit. Wer nicht um die laufenden Entwer- tungen und Ereignisse weiß, der verliert sich leicht in Enttäuschung und Illusion (Neptun am DC Qu. Venus Jupiter).

Wir sehen, die Sonne wird im progressiven Verlauf die Opposition zu Pluto und das Quadrat zu Uranus erreichen, dazu kann man die Zeiträume von 5 Monaten und 5 Jahren zählen. Es muß also in den nächsten Jahren ein Umgestaltungsprozeß erfolgen, der DAS LEBEN IN DIE FREIHEIT ENTLÄSST (Sonne H12 in 11). Und dazu ist es nötig, daß die Völker ganz VON VORN BEGINNEN, VORAUSSETZUNGSLOS (Mond H11 in 12). Wir dürfen uns nicht anpassen, sondern sollen unser Ideal von Freiheit umsetzen (Uranus H6 in 8), das aber im Sinne der Einheit und Verbundenheit mit anderen auch allen Völkern zusteht (Neptun H8 in 7). Es soll das Bild der wahren Einheit entstehen, und dazu ist vorher ein Entgiftungsprozeß nötig (Neptun auf 2° Fische: ein Neptun-Saturn-Problem mit Verhinderung des Uranus), der den Idealen von Freiheit wieder Raum gibt, und sich so von Unterdrückung befreien kann (Uranus Qu. Pluto). Alles in Allem, werden wir die nächsten Jahre eine Entwicklungsbe- schleunigung erfahren.

Entstehen soll dabei eine wirkliche Sicherheit (MC im Stier), indem alles Wissen nicht mehr kontrolliert sondern freigegeben wird zum Wohl der Gemeinschaft (Venus H3 + H10 in 10), und indem wir unsere Ziele mit Liebe und Hoffnung aus dem Herzen gestalten (Venus Konj. Jupiter Mitherr 4). Es muß dabei in den Medien Transparenz gewährleistet werden, und die kleinen liebevollen Gemeinschaften, die innerhalb der Zeiten des Umbruchs entstehen wer- den, müssen wir mit achtsamer Integrität hüten, wie einen Schatz (Jupiter + Venus im Zwil- ling Konj. Vesta + Ceres in 10). Wir werden dabei lernen – oder uns erinnern – was wahre Gemeinschaft bedeutet.

„Ich bin ich selbst und alles was um mich herum ist,
und wenn ich es nicht schütze, wird es mich nicht schützen.“
José Ortéga y Gasset